Mobilmachung bei Burgerking

Während die Aufklärung behind enemy lines längst nurmehr den Survivalexperten der berüchtigten Division Grillwalker zugemutet wird, sieht sich der Generalstab offenbar zunehmend zur Einberufung von Zivilisten genötigt. Der Grund für die herben Verluste an fähigen Männern im Geschlechterkrieg, dürfte neben den seit Jahrzehnten stattfindenden Rückzugsgefechten auch in den aktuell sich häufenden Desertierungen in die Emoszene zu suchen sein.

Die aus eben dieser Not bereits 1980 ins Leben gerufene, und aus Imagegründen vor zehn Jahren gescheiterte Offiziersschule Camel Trophy jedenfalls weist das Ansinnen Burgerkings, die Verluste der Mobilen Infantry durch Zivilisten aufzustocken, bereits im Vorfeld als zum Scheitern verurteilt aus. So wie die Camel Trophy besonders in ihrer Endphase aufgrund sinkenden Anspruchs des Drill-parcours nurmehr bestenfalls manövertaugliche Unterleutnants hervorbrachte, werden auch die neuen Rekruten für die Burgerfront dem fordistisch gestählten Berufssoldaten mehr Klotz am Bein sein, denn ein respektabler Kamerad. Denn wer bei bestem Grillwetter bereits den Grabenkoller bekommt, sobald jemand die Cholesterinkeule nicht in Form eines Burgers sondern als Totschlagargument auspackt, den kann auch der härteste Schleifer nicht über den Berg der Verweichlichung bringen.

Auch wenn Atkins Armee eher mit wehenden Fahnen und einer Politik der verbrannten Gemüsebeete untergehen wird als sich auf entehrende Kapitulationsverhandlungen einzulassen bleibt somit zu hoffen, dass dieses Nachschubproblem zumindest eine auf unbestimmte Zeit befristete Pause des kulturindustriellen Bratwurstimperialismus nach sich ziehen wird.