Juni 2011

Aufruf: Ruhestörung statt Lärmbelästigung!

[Wem ge-]hört die Stadt?!
Wir möchten ein Zeichen setzten für eine Stadt in der Menschen mehr sind als Schatten, die durch die Straßen ziehen!
Denn eine Stadt ist nicht nur eine Ansammlung von Arbeits- und Schlafstätten; in ihr findet Leben statt!
Dieses ist facettenreich, bunt und manch- mal laut, falls es nicht durch Überwachung, Kontrolle, Repression und Verdrängung verhindert wird.

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Aufruf: IMK wegbassen!

“Wir haben was dagegen,
wir wollen das so nicht haben.
Aus Boxen und Verstärkern
bauen wir uns Barrikaden.
Musik ist unsere Waffe,
und wir die Attentäter. “
(Deichkind)

Fast schon müßig erscheint es, erklären zu wollen, warum es Sinn ergibt die am 22. Juni in Frankfurt stattfindende Innenministerkonferenz zu kritisieren. Widerstand ist angebracht, wenn sich die Architekten der Sicherheit überlegen, wie sie Staat und Kapital noch effektiver gegenüber allen tatsächlichen und vermeintlichen Bedrohungen abschotten können. Wir alle wissen warum: Freundinnen und Freunde, die von der – den Innenministern unterstellten – Polizei abgeholt und abgeschoben werden. Kameras überall, die uns davon abhalten sollen rumzualbern, Drogen zu nehmen, aus dem Rahmen zu fallen. Archaische religiöse Feiertagsgesetze, die uns davon abhalten wollen, der elenden Realität durch ein paar Stunden Glück im Feiern zu entgehen. Eine immer weitere Aufrüstung der Polizei mit immer stärkeren Wasserwerfern, mehr CS-Gas, mehr Befugnissen, mehr Vermummung, ohne gleichzeitig die Rechte derer zu stärken, an denen die Technik nachher ausprobiert wird, während es gleichzeitig keine Kennzeichnungspflicht und auch keine unabhängigen Untersuchungskommissionen für Polizeiübergriffe gibt.
Dass es selbstverständlich scheint, dass das gesellschaftliche Kollektiv sich das Recht herausnimmt, die Einzelnen der Gesellschaft gewaltsam auf Linie zu bringen – im Zweifelsfall auch mit Gewalt – ist unerträglich. Gegen diese Repression des Volksmobs und seiner Repräsentant_innen in den Parlamenten helfen leider keine warmen Worte: Freiheiten müssen wir uns erkämpfen. In der Behauptung der Individuuen gegen die Repression der so genannten “Allgemeinheit” bringen wir unsere Körper und Seelen in Stellung gegen eine Gesellschaft, in der der Einzelne nichts, das Volk dagegen alles ist. Eine Gesellschaft in der Einzelne präventiv weggesperrt werden könne, weil irgendein Bürokrat sie als unverbesserlich gefährlich brandmarkt (Sicherungsverwahrung), in der Menschen in Gefängniszellen verbrennen, weil sie die falsche Hautfarbe haben ( Oury Jalloh) und in der Tanzende nicht Tanzen dürfen, weil Fanatiker ihrer religiösen Führer gedenken (Tanzverbot), haben wir beschlossen nicht länger zu akzeptieren: tanzend und unberechenbar werden wir uns ihrer Kontrolle und ihrem Zugriff entziehen.
Unsere Auflehnung kennt keine Forderungen. Wir scheißen darauf von euch Beteiligung an Entscheidungen zu bekommen, die den Sachzwängen eines Systems gehorchen, das uns alle zu Objekten der Geschichte degradiert. Eine Grundlage für einen gemeinsamen Diskurs gibt es nicht.
Wieso sollten wir auch mit Menschen diskutieren, die uns einsperren, abschieben, überwachen und den Mund verbieten wollen?! Was sollte es überhaupt bringen, mit Menschen zu diskutieren, die sich restlos dem Erhalt dieser Gesellschaftsordnung verschrieben haben, die uns erstickt und hilflos macht?!

Wehren wir uns gegen die Beherrschung unserer Leben:
Raven wir gemeinsam durch die Stadt und schmecken ein kleines Stück des ganz anderen Ganzen.
Wir sehen uns. Am 22. Juni 2011 um 18 Uhr, Ecke Bremerstraße/Hansaallee in Frankfurt am Main.

Juni 2011, current for a cosmopolitan insurrection und EigenLeben

 

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Aufruf: Ruhestörung statt Lärmbelästigung!

[Wem ge-]hört die Stadt?!
Wir möchten ein Zeichen setzten für eine Stadt in der Menschen mehr sind als Schatten, die durch die Straßen ziehen!
Denn eine Stadt ist nicht nur eine Ansammlung von Arbeits- und Schlafstätten; in ihr findet Leben statt!
Dieses ist facettenreich, bunt und manch- mal laut, falls es nicht durch Überwachung, Kontrolle, Repression und Verdrängung verhindert wird.
In letzter Zeit sind diese Phänomene insbesondere in Frankfurt verstärkt zu beobachten. Daher erachten wir es als notwendig sich diesem Prozess entgegenzusetzen, sich den öffentlichen Raum anzueignen und die Frage »Wem gehört die Stadt?« aufzuwerfen.
In Frankfurt findet ein Phänomen statt, das in allen Metropolen der Welt zu beobachten ist: Die Gentrifizierung.
Gentrifizierung bezeichnet einen Verdrängungsprozess, bei dem ganze Stadtteile umstrukturiert werden, um bessere Verwertungsmöglichkeiten für das Kapital zu gewährleisten.
Wir sprechen hier bewusst vom Kapital, da jede Person im Kapitalismus in eine Rolle gezwungen ist. Dabei ist die agierende Person austauschbar und somit nicht als einzelne_r zu kritisieren.
Wir können nicht entscheiden ob wir mitspielen oder nicht! Denn wir sind das Spiel und wer ihm nicht gerecht wird, fliegt raus!
Der Kapitalismus ist ein gesellschaftliches System, das ständig expandieren muss. Dabei wird pausenlos nach neuen Möglichkeiten gesucht Wert zu produzieren. Im Fall der Gentrifizierung werden in Stadtteilen systematisch »günstige« Immobilien von Investementunternehmen aufgekauft, danach renoviert und zu einem höheren Wert wieder verkauft. Zuvor haben diese Viertel immer eine Wertsteigerung aufgrund ihres alternativen Images erfahren.
Die daraus folgenden Veränderungen sind nicht nur in den jeweiligen Quartieren zu be- merken, sondern betreffen alle Bewohner_innen der Stadt.
Jede_r Einzelne bekommt dies im Alltag zu spüren: Nicht genehme Personen sollen aus dem Stadtbild verschwinden, was z.B. durch ständige Kontrollen erreicht wird. Bezahlbaren Wohnraum zu finden ist nahezu unmöglich, da die Stadtviertel strukturiert aufgewertet werden und die Mietpreise kontinuierlich steigen. Selbstverwaltete Projekte und Kultur Abseits des Popularen sind nicht erwünscht, sondern müssen immer wieder um ihre berechtigte Existenz kämpfen. Menschen, die sich das nicht gefallen lassen, werden als »Problemjugendliche« oder »Chaoten« abgestempelt, ohne dass auf ihre Beweggründe eingegangen wird.
Ihr Habitus ist Ausdruck für ihren täglichen Kampf mit der Normalität.
Dabei geht es nicht darum ihre Inhalte zu verteidigen, stattdessen sind ihre Aktionen als Symbole zu verstehen. Die eine Antwort auf soziale Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit und dem Zwang zur Anpassung sind. Auf parteipolitischer Ebene, werden sie als »Probleme« benannt und als populistisches Argument für eine Law and Order Politik genutzt. Durch massive Kameraüberwachung öffentlicher Plätze sollen die »Nicht- Normierten« aus dem Stadtbild in die Hinterhöfe verbannt werden. Somit werden die Probleme kaschiert und eine scheinbare Sicherheit aufrechterhalten.
Diese Entwicklungen können und wollen wir nicht schweigend hinnehmen.
Zwar wäre es einfacher zu versuchen sich durch Konsum & Verblendung in der Realität einzurichten, doch wird einen diese immer wieder einholen. Denn es gibt kein außerhalb der Gesellschaft, sondern wir alle sind ein Teil von ihr. Durch unsere alltäglichen Verhaltensweisen und Gedankenmuster, erhalten wir das System aufrecht und reproduzieren es in nicht enden wollender Stereotypie.
Gerade deshalb erachten wir es als notwen- dig sich durch Theorie und Praxis in den Weg zu stellen und zu fragen wem die Stadt gehört.
Um sie in die Öffentlichkeit zu tragen, haben wir eine populäre Aktionsform gewählt. Denn um auf ein Thema aufmerksam zu machen, ist es in der Erlebnisgesellschaft notwendig ein Spektakel zu inszenieren und dieses bis auf den popkultu- rellen Diskurs wirken zu lassen.
Wir wollen die Stadt nicht kampflos aufgeben und erlauben uns auch noch dabei Spaß zu haben.
Nun gilt es den Aufstand durch vielfältige Aktionsformen zu Proben.
Neue Formen der Praxis müssen sich entwickeln.
Der öffentliche Raum muss erkämpft werden.
Aufklärung muss stattfinden.
Sei es in der U-Bahn, in den Universitäten und Schulen oder auf der Straße…
Widerstand ist nötig! Immer und überall!
Let‘s hype ourselves!

Beteiligt euch am 11.Juni am „Wem gehört die Stadt?“-Aktionstag
Kommt am 11.Juni um 18Uhr mit euren Ghettoblastern auf den Campus Bockenheim…
…und am 22.Juni zur Demo gegen die Innenministerkonferenz!

AK-Ruhestörung statt Lärmbelästigung!
Im Rahmen des „Wem gehört die Stadt?“-Netzwerks
Zeitung zum Aktionstag

 

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Workshop in Hannover: Social Media Politik

Am 25. Juni 2011 bin ich auf der Veranstaltung “Social Media Politik – … oder wie wir Wikileaks, Facebook, Twitter & Co. für die politische Öffentlichkeit nutzen können” in Hannover. In meinem Workshop geht es um queer-feministisches Bloggen und Frauen_Lesben_Trans* als politische Akteur_innen im Netz. Ich werde darin viele Blogs, Podcasts und Projekte vorstellen und den Teilnehmer_innen ein paar Grundlagen an die Hand geben, um selbst aktiv zu werden.

Do it yourself …
Ein Workshop über Frauen_Lesben_Trans* in der digitalen Welt und queer-feministisches Bloggen

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Vortragseinladung 2011-06-08: Die Pille

Eva-Maria Silies
Erfolgreiche Revolution oder fortgeführte Unterdrückung? Die hormonale Verhütung mit der Pille in der Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre
Mittwoch 08.06.2011, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079

Eva-Maria Silies ist Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Innovations-Inkubator an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie referiert Mittwoch über folgendes Thema:

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nrrrdz000013: kollaboratives

nrrrdz logo

Eine neue Folge Nrrrdz. Heute ohne das Zischen von Hackerbrause, aber dafür mit knackendem Hasem (danke Christian!), Knabbergeräuschen und turbulenter Jungkatze. Wir beschäftigen uns mit dem Gendercamp – einem feministischen, netzkulturellem Barcamp in Entwicklung. Beschäftigt hat uns auch das Derailing for Dummies Übersetzungsprojekt. Ein schönes Beispiel für aus Vernetzung entstehende ad hoc Kollaboration mit schicken Tools. Über solche Sachen wird Kathrin demnächst auch in einem Workshop in Hannover etwas erzählen, während Marlen mit iPad und Phone auf die Reise geht.

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Robin Bauer und Gesa Mayer: MonoPoly

Logo des Podcasts von Jenseits der Geschlechtergrenzen“MonoPoly: Monogamie-Norm und Polyamory auf dem Spielfeld der Besitzansprüche, Treue und des Bekanntgehens” lautete der Vortragstitel von Gesa Mayer und Robin Bauer im Dezember 2010, in dem sie die Realität von Beziehungsformen jenseits der monogamen Zweierbeziehung thematisieren. Gesa Mayer ist Lehrbeauftragte am Department Sozialwissenschaften und promoviert an der Universität Hamburg. Robin Bauer lehrte viele Jahre lang u.a. Gender und Queer Studies an der Universität Hamburg und ist ehemaliges Mitglied der AG Queer Studies.

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Donnerstag, den 16. Juni 2011, 20 Uhr // »Sichere Stadt«?! – die Stadt als kriminalpolitisches Experimentierfeld ¦ Veranstaltung mit Bernd Belina

»Sichere Stadt«?! – die Stadt als kriminalpolitisches Experimentierfeld
Veranstaltung mit Bernd Belina

Videoüberwachung öffentlicher Plätze und im öffentlichen Personennahverkehr, städtische Polizeistreifen, private Sicherheitsdienste, Vertreibung von gesellschaftlichen »Randgruppen« aus den Innenstädten, Privatisierung ehemals öffentlicher Räume – die Liste der kriminalpolitischen Verschärfungen im Namen der Sicherheit der letzten Jahre und Jahrzehnte ist lang. Klar ist dabei: die polizeiliche Bearbeitung des öffentlichen Raumes verändert sich. Mit dem Stichwort »Prävention« werden soziale Konflikte zunehmend zu »Sicherheitsprobleme« und dementsprechend wandelt sich der städtische und staatliche Umgang mit ihnen.

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Zeitung zum »Wem gehört die Stadt?«-Aktionstag

Die Zeitung zum Aktionstag des »Wem gehört die Stadt?«-Netzwerks ist da. Die Druckfassung gibt es in vielen Läden, Kneipen, Cafés und Zentren in Frankfurt. Natürich auch im Klapperfeld. Online könnt ihr die Zeitung auf der Website des »Wem gehört die Stadt?«-Netzwerks runterladen. Hier der Link:
Download »Wemgehört die Stadt?«-Zeitung als pdf (ca. 10 Mb)

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zeit. raum. arbeit. und was sonst noch so ansteht?

ich sitze in einem kasten. ich sitze ( oder liege, stehe vielleicht auch bewege mich ) in meinem zimmer. das heisst das ich jetzt hier sitze, doch meistens bin ich nicht hier in diesen, von rechten winkeln vorgegebenen, territorium. ich sitze in meinem raum, die wand ist der gartenzaun, von meinem freiraum. meinem, selbst erdachten oder zugeschriebenen, gefängniss. das heisst, meisstens halte ich mich hier ja eigentlich nicht auf. ich werde meistens zum marktplatz getragen, das heisst, getragen ist gut. ich werde gezogen, auf einem karren, man hat mir die beine abgeschnitten und zieht mich auf den marktplatz. obwohl, ich ziehe mich selber auf den marktplatz, so wie ich mir morgens, noch in duft der nacht, meiner warmen decke, die schuhe anziehe. ich ziehe auf den marktplatz um mich abends wieder zurückziehen zu können, in den eigenen raum. zwei drittel meiner! zeit kostet mich der raum in dem ich wohne, das letzte drittel brauche ich um mich auszuruhen, um am nächsten morgen, wieder! mich selbst auf den marktplatz zu ziehen. ich ziehe mich gern hin, manschmal auch weniger + es ist dort nicht so einsam.
um mich herum wohnen andere, so wie ich, in zuwenig platz und zu nah beieinander, oder manchmal glaube ich zu denken das wir nicht eng genug beieinander wohnen – (eckel). die grösse ist oft in einem grösseren abstand wirklich gross, oder erscheint mir so. was ist grösse? die richtige grösse ist die, welche die nötige masse in sich aufnehmen kann. heute fühle ich mich sehr schwer, daher erscheint mir die grösse nicht die richtige, aber vor müdichkeit ist mir das auch einerlei. vor unmündigkeit vielleicht aber auch, und davon müde. müde vom schweigen und vom nicht zuhören dessen was ich nicht sage, aus dem grund da mir keiner zuhört. wobei mir das zuhören selber, wo ich es selber eventuell nicht immer kann, doch hoffe, schwerfällt. scheiss hippies, scheiss essentialisten, scheiss expressionisten.

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