Dezember 2011

Programm Januar 2012

Hier unser Programm für den Januar 2012 als pdf. Die Print-Version gibt es im Klapperfeld und an anderen ausgewähten Orten. Wir wünschen euch einen guten Rutsch und Feierei und sehen uns im nächsten Jahr!

UNTERSTRICHENE TERMINE WURDEN NACHTRÄGLICH ERGÄNZT ODER DIE INFOS GEHEN ÜBER DAS PRINT-PROGRAMM HINAUS!
Programm
Sonntag, 8. Januar 2012
14.30 Uhr // »Wem gehört die Stadt?«-Vernetzungstreffen: […]

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Rede zum Slutwalk in Frankfurt am 13.08.2011

No means NO

Um diesem einfachen aber dennoch eindeutigen Slogan im Alltag Wirkung zu verschaffen, gehen wir heute auf die Straße. Aber was heißt das eigentlich „No means no“?

Es bedeutet die Grenzen einer oder eines anderen anzunehmen und ein NEIN als NEIN zu akzeptieren. Sei es im Club auf der Straße bei der Arbeit oder zu Hause. Ein Nein heißt immer NEIN. Es bedeutet die Selbstbestimmung über den eigenen Körper zu respektieren und alle andern selbst entscheiden zu lassen wie sie leben, ficken und wie sie mit ihrer Sexualität umgehen….

Doch was ist mit denjenigen, die es sich nicht immer erlauben können NEIN zu sagen, da sie zum Verkauf ihrer Sexualität gezwungen sind oder nicht aus diesem „Milieu“ rauskommen können? Den Prostituierten.

Noch ein paar Worte vorab. Wir sind uns durchaus bewusst, dass dies ein sehr heikles Thema ist. Wir sind nicht in der Lage uns in diejenigen hineinzuversetzen, die in diesem „Gewerbe“ arbeiten.Wir wissen auch nicht wie es ist als Prostituierte_r zu arbeiten und mensch sich dabei fühlt.

Dennoch erachten wir es als sinnvoll diese Form von vergesellschafteter Sexualität anzusprechen. Auch wenn wir Gefahr laufen könnten uns zu sehr auf unsere Denkmuster zu beziehen.

Doch aus unserem Verständnis heraus, verstehen wir Kritik an Prostitution nicht nur als polarisierende, die nur Opfer, Täter, Sündigende und Ehrenvolle und dergleichen kennt.

Eine Kritik an der Prostitution, die sich nur mit den schwarz-weiß-malerisch gefärbten Positionen der Prostituierten und der ZuhälterInnen befasst, ist zu kurz gefasst. So als ob sich mensch über das Münzwerfen echauffieren würde, weil beide Seiten unterschiedlich geprägt sind; dabei wird aber die Kraft des Daumens, der Abwurfwinkel, die Rotation, Raumtemperatur1, die Positionen der Moleküle im Raum zueinander und so weiter und so fort vergessen; nämlich eine differenzierte Kritik am Vorgang als ganzen.

„We all are prostitutes“

Im Akt der Prostitution kommt symbolhaft zu Vorschein was in der Lohnarbeit abstrakt bleibt. Prostituierte verkaufen den eigenen Körper für eine bestimmte Zeit. Dies tun sie, wie der Großteil aller Menschen, da sie auf den Verkauf ihrer Arbeitskraft angewiesen sind. Prostitution beziehungsweise der Sex ist als eine Dienstleistung anzusehen, in welcher der Körper zum Objekt wird. Darüber hinaus bestimmen sie nicht einmal selbst die Arbeits- und Lohnbedingungen, sondern die Zuhälter_innen. Dies führt zu einer „Hierarchisierung“ der Arbeit, bei welcher das eigentliche Problem, nämlich die nicht- Selbstbestimmung der Prostituierten in den Hintergrund gedrängt wird und somit die Möglichkeit des „Aufstiegs“ mit harten Ellenbogen geboten wird. Somit funktioniert auch die Prostitution nach den Mechanismen unseres Wirtschaftssystems und hat sich so mehr oder weniger legal ihre eigene Nische geschaffen, in der die „Ware“ Sex verkauft wird. Womit wir uns einem weiteren Punkt nähern. Dem zwang dazu, sich überhaupt verkaufen zu müssen, weil es in unserem Wirtschaftssystem nun mal keine andere Möglichkeit gibt um das Leben zu finanzieren.

Werden die Prostituierten in ein Verhältnis gezwungen, in welchem ihr Körper verobjektiviert wird und ihnen Körper und Sex entrissen wird. Dies ist ein Akt der Entfremdung, welcher der kapitalistischen Produktionsweise immanent ist und ein Gefühl des Unbehagens erzeugt.

Deutlich tritt bei der Beleidigung „Hure“ hervor, wie dies verschleiert bleibt. Der gesellschaftlich tabuisierte Akt der Prostitution wird hier gleichgesetzt mit der Person, welche diesen ausübt. Ob die Person wirklich ein_e Prostituierte_r ist, spielt hier keine Rolle mehr. Der Zwang die eigene Arbeitskraft zu verkaufen wird bleibt ausgeblendet. Und zudem ist diese Beleidigung vielleicht auch ein Hinwegtäuschen über das eigene Unbehagen, welches zum Ziel hat sich selbst nicht ganz so Mies zu fühlen. Das vor allem Frauen mit diesem Wort gemeint sind, ist darauf zurückzuführen, dass es trotz der feministischen Kämpfe immer noch Arschgeigen gibt, welche jede Frau als ihr Sexobjekt ansehen.

Da es aber hier auf dem „slutwalk“ vor allem um das bewusste, eigenständige und emanzipierte Verhältnis von frei miteinander lebenden Menschen geht, beenden wir hier diesen Text und machen Feierabend mit schreiben und lesen.

Tretet heute für euch selbst ein und lasst uns zeigen, dass wir nicht nach ihrer Ordnung leben wollen. Lasst uns ihnen zeigen, dass wir in einer Welt leben wollen in der jeder über sich selbst bestimmen kann.

1…, da sich die Münze auf Grund der Brownschen Molekularbewegung bei unterschiedlichen Temperaturen andere Wege bahnt.

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Radiobeitrag: Radio Z, 23.12.2011, Stoffwechsel

Radio Z, 23.12.2011 (16.00 Uhr bis 18.00 Uhr)
Sendung: Stoffwechsel
Hier der Mitschnitt eines Interviews zur Arbeit der Initiative »Faites votre jeu!« und dem ehemaligen Polizeigefängnis Klapperfeld in der Sendung »Stoffwechsel« beim freien Radiosender »Radio Z« aus Nürnberg (Die Musik zwischen den Interview wurde entfernt):
Teil 1:

download (8:07 Minuten; 6,1Mb)
Teil 2:

download (5:35 Minuten; 4,2Mb)

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Smilla Ebeling: Geschlechterpolitik in Zoologischen Gärten

Aufgrund einer Materialverknappung posten wir neue Podcasts derzeit nicht so häufig wie gewohnt. Kurz vor Jahresende gibt es jetzt doch noch neuen Stoff in Form eines Vortrages aus dem Jahr 2009, der sich mit der „Geschlechterpolitik in Zoologischen Gärten“ beschäftigt. Die Biologin und Naturwissenschaftsforscherin Smilla Ebeling hatte zu diesem Zeitpunkt eine Juniorprofessur für „Gender, …

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Uniweite, studentische Frauen*vollversammlung am 19. Januar 2012

Die Aktivitäten für die Wiedereinrichtung eines Frauen*referates an der Uni Hamburg gehen auch im nächsten Jahr weiter. Am 19. Januar wird eine studentische Frauen*vollversammlung im Anna-Siemsen-Hörsaal (VMP 8) stattfinden. Bitte beachtet auch den Hinweis ganz zum Schluss, wenn ihr fürchtet, aufgrund von Anwesenheitsregeln nicht zur VV kommen zu können. Nachfolgend der Aufruf:

Machst Du …

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White Charity

Seit dieser Woche ist „White Charity. Schwarzsein und Weißsein auf Spendenplakaten“ online zu sehen. Der Film von Carolin Philipp und Timo Kiesel thematisiert die Reproduktion von Rassismen durch die Plakatwerbung von deutschen entwicklungspolitischen Organisationen. Ich hatte die Gelegenheit, bei der Premiere mit anschließender Podikusmdiskussion dabei zu sein, wo auch die Frage thematisiert wurde, wer …

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Unterstützung für »Faites votre jeu!«

Neuer Förderverein setzt sich für den Erhalt des ehemaligen Polizeigefängnisses im Klapperfeld ein
Frankfurter Neue Presse, 16.12.2011 (download pdf)

Im Keller sind Interviews mit ehemaligen Häftlingen des Polizeigefängnisses zu sehen. Foto: Martin Weis
Der Verein zur »Förderung geschichtspolitischer Auseinandersetzung« unterstützt ab sofort die Initiative »Faites votre jeu!«.
Innenstadt. Die Zukunft des ehemaligen Polizeigefängnisses in der Klappergasse ist ungewiss. Hartnäckig […]

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rvuu @ home

ihr kennt das ja: leute die so streetart machen, verschenken auch zu jeder sich bietenden gelegenheit ihr zeug an ihr soziales umfeld oder das was sie dafür halten
foto aus dem jahr 2007 via reclaimyourcity.net

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