Wer letzten Dienstag (03.März) in der Scala (Berlin/Mitte) ausgeharrt hatte, wurde Zeug_in eines fulminanten Auftrittes von YO! MAJESTY, dem einzigen in Deutschland. Mit einer unglaublichen Kraft, Wut und Expression rockten Jwl. B. und Shon B. die Bühne und brachten mit ihrer Mischung aus Hip Hop, Hard Rock, Gospel, Elektro die Leute zum rasten. Doch YO! MAJESTY überzeugten auch aufgrund ihrer Subversion eines männlich-machistisch geprägten, homophoben und misogynen Hip Hops und konfrontieren das Publikum mittels ihrer körperlichen Präsenz.
Jwl. B.: “…your boy 50 Cent does his show with his shirt off. Why can’t I? God made me who I am, and I’m comfortable in it. I want people to know you don’t have to look glamorous to be an inspiration.”
Als afroamerikanische lesbische Rapperinnen verschaffen sie sich Raum, der über die Musik hinaus eine Sprache der Politik zum Ausdruck bringt, die sich gegen Schönheitsnormierungen und Heteronormativität wendet. Dass diese Sprache der Körperlichkeit und des entblößten Oberkörpers bedarf, verweist darauf, auf welcher materieller Ebene die teilweise sehr subtil gewordenen Formen der Marginalisierung nach wie vor bekämpft werden müssen.
In diesem Sinne ließe sich auch die Bedeutung Beth Dittos auf dem Cover der Modezeitschrift „Love“ verstehen, die nicht zufällig YO! MAJESTY interviewt hat.