Alle die, die befürchtet hatten, der politische Kontrapunkt zu Kommerz, Kleiderständern und Komasaufen würde dieses Jahr ausfallen, sei nun janz entspannt – denn der Transgeniale CSD 2009 findet trotz anfänglicher Schwierigkeiten statt.
Dem CSD Motto „Stück für Stück ins Homoglück. Alle rechte für Alle!“, welches auf die Forderung der Ergänzung des Artikel 3 im Grundgesetz um sexuelle Identität verweist, wird das Motto „Toleranz? Nein Danke! Glitter ohne Grenzen!“ entgegengesetzt.
„Wir hören Toleranzgefasel, hinter dem sich nackte Repression, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit verstecken. Gruppen von Menschen werden als Minderheiten außerhalb der Normalität definiert, herabgesetzt und gegeneinander ausgespielt. Bestenfalls werden sie gnädig „toleriert“ oder „akzeptiert“, denn „Normalität“ braucht Ausgrenzung. Das verdeckt nichts von der rassistischen, homophoben, transphoben, frauenfeindlichen Gewalt, der Ausgrenzung von nicht-„schönen“, nicht-jungen, nicht-reichen, nicht-weißen, behinderten, politisch unbequemen Menschen, die in dieser Gesellschaft – und leider auch innerhalb unserer Szenen – Alltag ist. Wir sehen die alltäglichen Gewalten in einem kranken, an der eigenen Profitgeilheit erstickenden System, das uns in die Krise stürzt, nichts als Ausschlüsse produziert und uns dann seine Toleranz vor die Füße kotzt.
Für einen TRANSGENIALEN CSD 2009, den keine_r ignorieren kann! Trotzen wir der Krise und werden laut.“
Route: Simon-Dach-Straße, Revaler Straße, Warschauer Brücke, Skalitzer Straße, Kottbusser Tor, Adalbertstraße, Oranienstraße
Samstag 27. Juni 2009 – Start: 14 Uhr Boxhagener Platz
Abschlusskundgebung: ca. 18 Uhr Heinrichplatz