queer-o-mat

Gayatri Chakravorty Spivak in Berlin

kurz notiert

Prof. Gayatri Chakravorty Spivak, wirkungsmächtige Wissenschaftlerin postkolonialer Theorie („Can the subaltern speak“), wird am 11. Juni eine Fragestunde von 15.30-16.30 am OSI (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) geben.
Im Fokus dieser Veranstaltung steht die Signifikanz postkolonialer Theorie in der Wissenschaft.

Die Veranstaltung soll den Auftakt für die offiziell am 14. Juni anfangende „Woche der vakanten Professuren“ bilden und auf die marginalisierte Stellung postkolonialer Theorie in dem Lehrangebot am OSI hinweisen.

Wann? 11. Juni 2010 – 15.30-16.30Uhr
Wo? OSI (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft) Raum wird noch bekannt gegeben

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Queere Rock-Oper – Peaches Christ Superstar

Spätestens wenn Peaches an einem fleischigen Phallus-Kreuz als eine goldige Inkarnation von Jesus, dem Christ und Superstar, hängt, springt der Funke völlig über und mensch ist versucht laut zu rufen: Chapeau! Chapeau! Peaches Christ Superstar. Nicht dass es schon immer viele Gründe gegeben hätte, Peaches als irrig-geniale feministing Electro-Clash-Künstlerin zu verehren, überzeugt sie in ihrer One-Wo_Man-Show am HAU gänzlich und auf vielerlei Ebenen. Singend, brüllend, tänzelnd performt sie die letzte Woche des Jesu Christ und schlüpft in alle Rollen – als Verführerin, Verräter und Märtyrer entfächert sie die ganze Bandbreite menschlicher Abgründe in einer Person und queert nicht zuletzt die geschlechtlichen Konnotationen menschlichen Seins. Statt zu reduzieren, verkompliziert sie die Geschichte, was sie somit umso spannender und anspruchsvoller werden lässt (es sei denn mensch hat Bibel und Andrew Lloyds Webbers Musical „Jesus Christ Superstar“ inhaliert und weiß, welcher Schmetterer welcher Rolle zugehörig ist). Und obwohl Peaches selbst sagt, dieses Projekt würde ihr erlauben, auf alle Übertreibungen zu verzichten, machen neben ihrer fulminanten Stimme diese (licht)bildnerischen Ausstattungen das Stück nicht nur hörens- sondern auch sehenswert. Schließlich verzichtet das Stück nicht auf eine feministische Kritik an der männlich-dominierten Religionsauslegung – oder wie sonst ließe sich das Schlussbild verstehen?

Es wäre wünschenswert, würde Peaches feat. Chilly Gonazles auf Tour gehen können – auch vor dem Hintergrund, dass das Stück anfangs aufgrund von Urheberrechtsproblemen nicht aufgeführt werden sollte. Dabei ist Peaches nur Fan von der Musik – und wir einmal mehr von Peaches.

Mehr Fotos bei Peaches Rocks.

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Judith Butler an der Volksbühne

Judith Butler hält am 18.06.2010 an der Volksbühne Berlin den Vortrag „Queere Bündnisse und Antikriegspolitik“.

Die diesjährige Zivilcourage-Preisträgerin des Berliner Christopher Street Day 2010 widmet sich in ihrem Vortrag der Frage, welches Profil eine queere Politik haben muss, die sich als Teil einer Politik gegen den Krieg versteht. Von dieser Frage ausgehend, behandelt die amerikanische Philosophin Aspekte einer queeren Friedenspolitik, die queer nicht als Identitätskonzept, sondern als Bündnisform zu thematisieren sucht. Welche politische Rolle spielt queere Politik in einer Welt, in der Krieg alltäglich erscheint und viele Völker einem ständigen Bedrohungszustand hoffnungslos ausgeliefert sind? Wie muss sich queere Politik angesichts der globalen Herausforderungen der zunehmenden Militarisierung und fortgesetzten Kolonialisierung neu definieren, und ist eine queere Politik denkbar, die nicht zugleich auch eine anti-rassistische Bewegung ist? Wie können wir Bündnissen gegen nationalistische Abschottungspolitik beitreten, wenn diejenigen, für die und mit denen wir kämpfen, unsere Standpunkte nicht immer teilen?

Moderation: Andreas Kraß (Goethe-Universität in Frankfurt am Main) mit anschließender Diskussion (englisch mit Simultanübersetzung).

Zuvor kann mensch sich mit dem Stück von Rene Pollesch „Ein Chor irrt sich gewaltig“ beglücken.

Update:
Was Judith Butler vorgetragen hat, kann mensch hier nachlesen.

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Tipp zum Muttertag

Wer den morgigen Tag zu Ehren der Mutter nicht nur begehen, sondern vor dem Hintergrund der Mythisierung versus Prekarisierung von Mutterschaft hinterfragen möchte, sei auf den Stream der Sendung Scobel „Mythos Mutter“ u.a. mit Barbara Vinken aufmerksam gemacht. Spannend sind auch die Thesen von Elisabeth Badinter, die im Interview auf das Spannungsfeld von Emanzipation auf der einen und Retraditionalisierung auf der anderern Seite verweist. Vorallem in Frankreich findet vor dem Hintergrund der Debatten über Umweltzerstörung und Klimakrise eine durch die Grünen vorangetriebene Ideologisierung der modernen Mutter statt, die Naturwindeln benutzt und Biobrei kocht, was Badinter auch als Strategie bezeichnet, Frauen wieder an den Kochtopf zurückzuführen.

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Shut Up And Speak – die Achte

Zum nunmehr achten Mal findet am 06. Mai 2010 SHUT UP AND SPEAK statt. Diesmal wird es die Spoken-Word-Performances im Festsaal Kreuzberg zu hören und dank Gebärdensprache auch zu sehen geben.

Auf der Bühne stehen ausschließlich Frauen/Lesben/Trans* und performen ihre Texte – ganz ohne Wertungen und Sieger_innentum. Im Publikum sind alle Gender sehr herzlich willkommen.

Wo? Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Straße 130

Wann? Einlass um 20:00 Uhr, Show startet (pünktlich) um 21:00 Uhr

Eintritt ? zwischen 2 und 6 Euro

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Identitäts-Kriege im Internet

Das Panel „Identitäts-Kriege im Internet“ auf der letzten re:publica ließ mich nachdenken, über Identitäten und deren Bildung/Herausformung im Internet.
Wie bilden sich Identitäten, mit welchen Identitäten müssen oder können wir jeden Tag spielen, sind sie verhandelbar? Wie wirkt sich das Internet auf die Identitätsbildung aus? Kann mensch sich nach Belieben eine neue zulegen? Stärkt die Neuanschaffung von Identität den Individualismus oder doch die Gruppe? Alles scheint mir möglich zu sein. Einerseits stärkt das Internet Individualidentitäten, die in der Offline-Welt beschwerlicher zu leben sind – gedacht sei an queere Identitäten, die im Internet wesentlich schneller Anschluss an ein entsprechendes Netzwerk finden, als in einem 300 Seelen-Dorf. Schließlich ist das Regulieren von Identitäten im Internet nur schwer möglich, da jede_r sich sein_e Wunschidentität zu- und auch wieder ablegen kann.
Das Erfinden bzw. Leben einer Identität im Internet scheint vergleichsweise einfach, ist teilweise sogar als Sportart anerkannt. Dies ermöglicht auch das stetige Wechseln zwischen Gruppenidentitäten/“Staatsbürgerschaften“ und kann eine neue Form von politischen Verhältnissen fördern, da der Wechsel an einen Ort, an dem es einem besser gefällt, einfacher ist, wenn mensch nicht mit „Klarnamen“ unterwegs ist.

Nichts desto trotz fördert das Internet auch Gruppenidentitäten, mit all ihren restriktiven Möglichkeiten. Letztlich bildet das Internet eine gesellschaftliche Struktur ab, die zwar leichter konfigurierbar, jedoch nicht regellos ist. Das zeigen unzählige Identitätskämpfe in einem scheinbar unendlichen (Online-)Kontinuum von Identitätsmöglichkeiten. Viele Netzwerke wünschen sich detaillierte Profilangaben der Nutzer_innen – z.B. bei Facebook muss mensch einen „echten“ Namen angeben oder kann nur mit einer Person in Beziehung leben (wer Polyamorösität vorzieht, hat in diesem Punkt schon verloren). Oder Gayromeo, wo nur anhaltende Proteste es Trans*Personen ermöglichten im Netzwerk zu bleiben („Wir ge­stat­ten Per­so­nen mit Ge­schlechts­um­wand­lun­gen ‚Mann zu Frau‘ und ‚Frau zu Mann‘ (beide vor und nach Ope­ra­ti­on), Pro­fi­le bei Gay­Ro­meo zu füh­ren.“) Trans*gender*Personen, die sich nicht qua Operation an ein biologisches Geschlecht anpassen wollen, bleiben ausgeschlossen, da Trans*Menschen nur dann zugelassen sind, wenn sie eine Operation durchgeführt haben oder intendieren. Hinzu kommt, dass Trans*Menschen im Profil eine Transgender*Identität klar herausstellen/benennen müssen, um mitwirken zu können – ungeachtet des Umstands, dass sie dieses eventuell gar nicht möchten.

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Irrsinn der Normalität – Nation, „deutsche“ Geschlechter und Sport

Vier Jahre ist es nunmehr her,dass die euphorisierte deutsche Nation fahnenschwenkend und mit allerlei schwarz-rot-goldenen Accessoires ausgestattet in die Fußballstadien und auf die öffentliche Plätze stürmte, um ihre Elf Weltmeister werden zu sehen. Was sie in den Stadien und auf den Plätzen fand, war nicht der Titel, sondern sie fand sich selbst.

Das Bekenntnis zur Nation ist damals zur Normalität geworden – und damit auch ein mehr oder weniger neuer deutscher Nationalismus. Die WM stellt nicht zuletzt den Kulminationspunkt eines langen Prozesses der Umwidmung der Bonner zur Berliner Republik dar.
Anschließend wurde u.a. festgestellt, dass sich viel mehr Frauen für die WM interessiert und als Fans teilgenommen haben als es im normalen Fußball-Alltag üblich ist. Die Eintrittskarte war das Bekenntnis zur Nation.

So lässt sich an dieser Stelle fragen wie das Verhältnis von Nation und Geschlecht zu fassen ist?
Welche zentralen Leitbilder der „deutschen Geschlechter“ haben sich zum Zeitpunkt der Nationenbildung entwickelt? Was hat sich daran verändert? Und welche Rolle spielt dabei der Sport/Fußball?

Diesen Fragen gehen die Berliner Autorin Felicita Reuschling („Deutsche Geschlechter“) und Benjamin Fuchs von der Frankfurter „Projektgruppe Nationalismuskritik“, die das Buch „Irrsinn der Normalität. Aspekte der Reartikulation des deutschen Nationalismus“ herausgegeben hat,nach.
Des weiteren erzählt Gerd Dembowski (Berlin) satirische Anekdoten zur EM 2008.

Wann? Dienstag, 13.4.2010 , 19.30 Uhr
Wo? Tristeza, Pannierstr.5 Berlin, U-Bahn Hermannplatz

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Queer Film Fest Rostock braucht Filme!

In diesem Sommer findet in Rostock vom 29. Juli bis zum 31. Juli 2010 zum zweiten Mal das unkommerzielle und unabhängige QueerFilmFest statt.

Hierfür sucht das Orga-Team eure Filme!

Jeder queere Film ist willkommen – gerne zu Themen wie Intersexualität, Trans*, Gender-nicht-konform und queer in Verbindung mit Migration, Illegalität, Klasse…

Wer Lust hat, einen Film einzureichen und persönlich in Rostock vorzustellen sowie dem Publikum im Anschluss für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen, meldet sich unter: queerfilm@systemausfall.org.

Im Rahmen des Festivals wird es auch Raum für Dia-Shows, Ausstellungen, Vorträge oder Workshops geben. Bei der Abschlussparty am Samstag könnt ihr euch gerne mit euren Performances, Deko-Ideen und DJ-Skillz einbringen. Auch hierfür: queerfilm@systemausfall.org

Selbstverständlich vermittelt auch der Queer-o-mat.

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Langer Tag gegen Nazis am 20.3.2010

In letzter Zeit ist es in Neukölln/Kreuzberg gehäuft zu Übergriffen von Nazis auf linke Räume gekommen. Um die Betroffenen nicht mit den Sachschäden alleinzulassen und das gemeinsame antifaschistische Engagement linker Projekte zu stärken, lädt das neue, große Bündnis »Neukölln gegen Nazis« zum »langen Tag gegen Nazis« am 20.03.10 ein.

Folgende Veranstalungen sind geplant:

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Queer Salon im März

Der diesmonatige Queer Salon findet zum Thema „Identitätswechsel mit tagespolitischem Überraschungseffekt“ am 18. März 2010 um 19.30 Uhr statt. Das “Steffen und Volker”-Komitee bittet darum, sich bis spätestens bis 19.45 Uhr einzufinden, damit die Überraschung glücken kann.

Der Berliner Queer Salon ist ein monatliches Event, das durch verschiedene Formen des Miteinander-Tuns das Spektrum queer-politischer Positionen auszuloten trachtet. Wenn queer weder einheitlich ist, noch sich fixieren lässt, wo ist dann der Ort, wo das Vielfältige und Bewegte aufeinander trifft? Der Queer Salon versucht, einen solchen Ort zu schaffen und Leute in Kontakt zu bringen, die sich sonst nicht begegnen, und die gemeinsam Machtverhältnisse verhandeln und verändern. Einen Ort, der von unterschiedlichen Menschen und Communities genutzt wird, die queer als Möglichkeit ansehen, Differenzen auf unterschiedliche Weise und diverse Formen von Differenz in ihrer Unterschiedlichkeit zum Ausdruck
zu bringen.

Wo?
Adalbertstr. 71, Hinterhaus (rote Tür hinten rechts) (U-Kottbusser Tor), Berlin-Kreuzberg

Weitere Termine:
15.04. „Oh economy, up yours!“ film salon (jess)
20.05. beziehungsformen jenseits von heteronormativität und szenestress (katja)
17.06. How to queer things with words (jule und alex)

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