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Putsch und Terror

Geschichte wiederholt sich nicht und schon gar nicht als Farce. Diese Erkenntnis stammt aus dem “18. Brumaire des Louis Bonaparte” von Karl Marx – auch wenn sein einführender ironischer Spottvers auf Hegel stets noch als Standpunkt zitiert wird. Möchtegerngeschichtsphilosophen behaupten dann, Marx hätte ernsthaft die Wiederholung der Geschichte gepredigt – und sei es als Farce. […]

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Veranstaltungstip 2013-21-1: Biologismus in der Psychologie

Vanessa Lux Unikate Vorlesung: Biologismus in der Psychologie : Die Suche nach den Genen: Biologie und Biologismus in der Psychologie Montag, 21.1.2013, um 18:15 Uhr, Universität Hamburg, Von-Melle-Park 5 (“WiWi Bunker”), Hörsaal B2 Download des Posters Sehr geehrte Damen und Herren, liebe interessierte Menschen, Wir freuen uns, im Rahmen der “Unikaten Vorlesung” in diesem Semester […]

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WORLD FREUD CENTER

THE WORLD IS NOT FREUD! “Trotz allen protzenhaften Gebaren, womit teutonischer Dünkel die Reichshauptstadt als urprüngliche Leuchte der Zivilisation aufzuspielen versucht, hat es Berlin noch zu keiner Weltaustellung gebracht. Es ist eine leere Ausflucht, wenn die blamable Thatsache damit beschönigt … Weiterlesen

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Die ganze Scheiße soll zerfallen in 6 Thesen 1.1

Eine Plattform zum Austausch von M31 Kritik findet ihr unter: m31kritikkritik.wordpress.com
Hier also unsere Kritik, Manifest, Kritik der Kritik und sonstwas:
 
1. Irrationale Rationalität und rationale Irrationalität
Die Menschheit befindet sich seit vielen Jahrzehnten in der Möglichkeit 1 Hunger, Ausbeutung und massive soziale Ungleichheit, da die Mittel dazu ausreichen würden eine ‚Grundversorgung‘ aller Menschen zu gewährleisten. Gegenwärtig erscheint nichts irrationaler, als dass dies bis heute nicht geschehen ist. Hinzu kommt, dass die gesellschaftlich aufzubringende Arbeitskraft zur Produktion einer Ware zwar sinkt, aber gleichzeitig immer mehr Geld für die Infrastruktur eines Arbeitsplatzes ausgegeben werden muss. Das Problem dabei ist, dass nur durch Arbeitskraft Mehrwert (Profit) erwirtschaftet werden kann. Somit fühlen sich und werden ‚Unternehmen‘ irgendwann dazu gezwungen Kredite aufzunehmen, da sie sich zu immer geringeren Teilen aus laufenden Profiten finanzieren können.
Daraus folgend speist sich die Akkumulation „weniger aus der vergangenen realen Arbeitssubstanz, sondern in wachsendem Ausmaß aus dem Vorgriff auf imaginäre Arbeitssubstanz der Zukunft.“ 2
Es entstehen Spekulationsblasen, die irgendwann platzen müssen. Mit der Lehman-Pleite 2008 kam es wieder einmal zu der berühmt berüchtigte ‚Krise‘. So offenbart sich das gegenwärtige Krisenmanagement nur als das Bekämpfen eines Katers mit erneutem Alkoholkonsum; langfristig geht man davon kaputt.
2 Auf Grund dessen, dass „Kapital nur als sich vermehrendes bestehen kann.“(Sinistra), sind Unternehmen immer wieder dazu gezwungen sich der „Erschließung neuer Märkte“ zu widmen
In Folge dessen wird Kultur zu einer Ware – die Kulturware.
Insbesondere an der Bildungspolitik zeigt sich wie menschliche Bedürfnisse hinter die des Profits gestellt werden. Das Ziel der Hochschulreformen der letzten Jahre war die Erschließung der Wissensproduktion an den „öffentlichen Hochschulen“ als neuen Markt und die Verwertbarmachung der Bildung als kulturelle Ressource im Akkumulationsprozess. Die Neoliberalisierung der Hochschule führt dazu, dass zugunsten von Effizienz demokratische Errungenschaften, wie Partizipation 3 zunehmend geschwächt werden. Die bestehenden kritischen Wissenschaften  werden durch solche ersetzt, die nach Erwerbskriterien handeln. Das Studium soll in möglichst kurzer Zeit, möglichst gut verwertbare Fachkräfte für den Arbeitsmarkt bereitstellen. 4
Darüber hinaus ist ein universitärer Abschluss noch lange kein Garant für einen ’sicheren Job‘: Besonders in den südlichen Ländern der EU gibt es eine ganze Generation, die einer unsicheren Zukunft entgegensieht und auch in Deutschland ist die „Generation Praktikum“ in aller Munde. Viele Menschen verzweifeln an dem Druck, den ihnen ihr Alltag aufzwingt. Kommt es für diese Menschen zum ‚Scheitern‘, – und das tut es –  wird der Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Anspruch, – der Gleichheit aller und „dem realen Verlauf des Lebens, nicht kritisch gegen die Gesellschaft, sondern gegen das eigene Leben“(Gruschka) und/oder einen ‚Sündenbock‘ projiziert. Die bürgerliche Gesellschaft, die glaubt den Idealen der französischen Revolution, „liberté, egalité, fraternité“ 5 zu folgen, kann ihren Anspruch niemals verwirklichen. Jede_r darf und kann zwar so ziemlich alles machen was dem Gesetz nicht widerspricht, es besteht also eine formale ‚Freiheit‘. 6 Die materiellen Voraussetzungen der Menschen sind allerdings unterschiedlich. Bei den meisten geht dies sogar so weit, dass sie gänzlich ‚frei‘ von jeglichem materiellen wie immateriellen ‚Reichtümern‘ sind.

Vereinzelt beginnen immer wieder Menschen zu begreifen, dass der Kapitalismus nicht die Versprechen einlösen kann mit denen die bürgerliche Gesellschaft angetreten ist. Sie mag zwar auf dem Papier einem Anspruch von „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ gerecht werden. Zur Ideologie wird sie dort, wo sie den Widerspruch zwischen diesem Ideal und der Realität nicht anerkennt. Wenn Menschen die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus nur als „Ereignis“ wahrnehmen und eben die Permanenz der Krise im „Normalvollzug“ (bzw. Alltag) auf Grund ihrer Verblendung leugnen ist es nicht verwunderlich wenn das Gros der Kritik ‚Schönheitsfehler‘ des Kapitalismus ausbessern, oder ’schlechte‘ Menschen durch ‚bessere‘ austauschen will, ist dies nicht verwunderlich angesichts einer gesellschaftlichen Ordnung, die sich, statt als von Menschen geschaffene, als Naturnotwendige präsentiert. 7 Eine Linke, die sich nur an einzelnen extremen Auswirkungen eben dieser Krisenhaftigkeit des Kapitalismus ausrichtet, erschwert es, die permanente Widersprüchlichkeit des Lebens im Kapitalismus wahrzunehmen und stützt die kapitalistische Ideologie dort, wo diese bisher nicht ausreichte. Statt aus inhaltlicher wie praktischer Verlegenheit bei der permanenten Krisenbeschwörung stehen zu bleiben, gilt es, neue Formen der Widerständigkeit zu entwickeln und nach außen zu tragen.
 
3.
Die Proteste der letzten Jahre haben gezeigt, dass bei den Menschen die Risse gegenüber dem Alltag immer deutlicher zum Vorschein kommen. Die Tatsache, dass in unserer Welt etwas grundlegend falsch läuft ist ja nichts neues. Jede_r von uns nimmt dies nur auf eine andere Art und Weise wahr. Bei den Einen ist es eine perspektivlose Zukunft, Andere wollen sich nicht ständige Überwachung und Kontrollen gefallen lassen, wieder andere wollen die Ungerechtigkeit der Welt nicht akzeptieren; alle spüren diese Risse. Dieses Spüren äußert sich in einem häufig unspezifischen Unbehagen; um auf das Elend klar zu kommen wollen wir in einer ungerechten Gesellschaft ’sozial‘ sein, um uns vor uns selbst moralisch beweisen zu können; andere denken nur noch an die Partys am nächsten Wochenende; manche ziehen sich in die kulturelle Sphäre 8 zurück usw. All diese Risse – aber auch zur Kontinuität werdende in das bestehende einrichtende – durchziehen unseren Alltag; unser Leben.
Es scheint uns sinnvoll, dass eben dieses Unbehagen nicht nur als etwas Negatives zu begreifen ist sondern auch als Waffe gegen ihre Ursachen eingesetzt werden kann:
Nennen wir diese den Pickel, den es zu lokalisieren gilt, um diesen ausdrücken zu können. Doch dieser Pickel ist nicht nur etwas lästiges; ein Pickel ist auch ein Werkzeug, mit dem wir immer wieder auf das Eis schlagen; immer wieder die Risse erweitern, bis wir die Eisschicht irgendwann aufbrechen können; aus ihr ausbrechen können.
Die kapitalistische Produktionsweise ist darauf ausgerichtet alles in die Sphäre des Tauschwerts zu integrieren. Damit wir uns die Waren kaufen können brauchen wir also Geld, um dies zu bekommen ist mensch gezwungen Arbeiten zu gehen; sich an die Arbeitsbedingungen anzupassen. Damit ist jedoch auf keinen Fall gemeint, dass alle Menschen ‚Gleichgeschaltet‘ werden, sondern vielmehr, dass zwar für jeden etwas dabei ist, das ganze auch etwas rebellisch sein kann, nie aber die Grundlage der Gesellschaft als Ganze in Frage stellen darf. 9 Das gilt es jedoch zu tun. Zu Fragen: Wie ist die Gesellschaft, „gegen alle scheinbar unentrinnbare Determination auch wieder durch die Menschen zu verändern“? (Gruschka)
So sollte mensch sich immer wieder die Frage stellen, ob das, was ich gerade tun will wirklich ein Bedürfnis ist, das ich mir ’selbst‘ 10 ausgesucht habe, oder ob ich das ganze nur mache um morgen wieder auf Arbeit zu können. Oder ob das über was ich mich gerade ‚empöre‘, vielleicht nur ein Ausdruck tieferer Strukturen sind, die ich vielleicht auch selbst in mir trage. Und das tun wir alle!
Wollen wir also „Aufbrechen um den Kapitalismus aufzubrechen!“ müssen wir die Pickel suchen, ausdrücken und Fragen über Fragen stellen.
 
4.
Im März 2007 wurde das Ungdomshuset? –ein ehemaliges autonomes Zentrum– in Kopenhagen geräumt und in folge dessen abgerissen. Mehr als zehntausend Polizist_Innen aus ganz Europa kamen in diesen Tagen nach Kopenhagen; nicht nur um die dänischen Polizist_innen direkt bei der „Aufstandsbekämpfung“ zu unterstützen, sondern auch um neue Formen derselben zu erproben und sich darüber auszutauschen. Die Staaten sind sich der „sozialen Sprengkraft“ der ‚Krise‘ bewusst und rüsten dementsprechend auf.
So fand Anfang Februar 2012 in Berlin die „Urban Operations Conference“ statt, an der Delegationen aus Griechenland, Chile, Russland usw. teilnahmen. Der Name soll beschönigen das es um Waffentechniken, die den Regierungen im kommenden „Krieg in den Städten“ helfen sollen jede Form der urbanen Gewalt niederzuschlagen. Die wohl gruseligsten Waffensysteme sind Schall- und Mikrowellenkanonen, die eine Reichweite von bis zu 500 Metern haben. 11 Solche Waffen kamen unter anderem Mitte November in New York bei der Räumung des Zuccoti-Parks zum Einsatz.
 
5.
„Some people think I’m bonkers
But I just think I’m free
Man, I’m just livin‘ my life
There’s nothin‘ crazy about me

Some people pay for thrills
But I get mine for free
Man, I’m just livin‘ my life
There’s nothin‘ crazy about me

Bonkers

I wake up everyday it’s a daydream
Everythin‘ in my life ain’t what it seems
I wake up just to go back to sleep
I act real shallow but I’m in too deep“
(Dizzee Rascal – Bonkers)

London die Stadt, die seit Jahren für den Überwachungsstaat steht. Hier fanden nicht nur die „riots“ im August letzten Jahres statt; sie ist auch der Ursprung der „Grime-Szene“. Seit nunmehr über zehn Jahren hat sich diese Musikrichtung als Szene im Londoner ‚Untergrund‘ etabliert und wird von Politiker_innen mitverantwortlich für die Eskalation der Gewalt gemacht. Sie ist jedoch vielmehr der entgegengesetzte Ausdruck dessen, was bei den „riots“ in Zerstörung und Plünderungen umschlug. Beide hatten ihre Ursprünge in den ‚armen‘ Gegenden Londons. „Grime“ ist als ein Bruch zu verstehen, der die Risse der Jugendlichen in etwas zu bündeln versucht, was den alltäglichen Mechanismen der Integration in die Gesellschaft und der Logik des Kapitals widerspricht.
Den Beteiligten ist zwar klar, dass sie diesen Bruch nicht vollständig durchführen können – darum geht es hier aber auch nicht. Viel entscheidender ist vielmehr, dass sich hier eine „Gegenöffentlichkeit“ gebildet hat, die sich nicht nur darauf eingefahrenen hat, das was sie unterdrückt direkt zu bekämpfen, sondern sich gar nicht erst darauf ein lassen will. 12 Auf der Oberfläche ist diese Szene nicht zu erkennen, sie bedient sich eigenen „Codes“ und agiert größtenteils Anonym. Dazu ist die Szene besonders aufgrund des Formulars 696 gezwungen, das es der Polizei erlaubt Partys aufzulösen oder im Vorfeld zu verbieten. Rückt das Räumkommando an, ist es nicht vorprogrammiert, dass die Party vorbei ist. Vielfach gelang es den Feiernden durch spontane, entschlossene Verteidigung, einem vorzeitigen beenden der Party Steine in den Weg zu legen.
 
6.
Aktionstage wie der M31 oder 15M sind wichtige Symbole in dem Bestreben den Kapitalismus zu überwinden. Tausende Menschen, so geplant, werden an diesen Tagen demonstrieren. Wie viele es tatsächlich werden ist irrelevant: Zumindest im deutschen Fall ist die Linke, die den Protest trägt, in theoretischer wie praktisch-militanter Hinsicht zu desorganisiert, um mit dem angestrebten Massencharakter der Aktionen mehr zu erreichen als nur ein symbolisches Statement zur Krise und ihrer Verwaltung. Ein solches Statement bewegt sich aus der allgemeinen Ohnmacht den Verhältnissen gegenüber jedoch keinen Millimeter heraus. Es neigt dazu das Bewusstsein über die eigene Ohnmacht zu verschleiern, bietet somit keinen Ausweg, sondern integriert sie in die politische Praxis, die aus nicht mehr als Demonstrationen und Werbe-Events zwecks dieser besteht. Demonstrationen als Erfahrung, die der Stimme des Einzelnen durch eine Bündelung individuellen Aufbegehrens mehr Kraft verleihen, vermitteln das Gefühl in der Ohnmacht nicht alleine zu sein. Durch ein instrumentelles Verhältnis zu Demonstrationen und den zu beobachtenden Massenfetisch werden solche eher verhindert als hervorgebracht.
Zudem kann eine solche Praxis – nicht nur aufgrund ihres ritualisierten Ablaufs – nicht über die  Verhältnisse hinausweisen; vielmehr sind sie ein kontinuierlicher/fester Bestandteil dieser. 13 Die Demonstrant_innen sind vielfach eher Konsument_innen eines politischen Programms und eben nicht das reflektierte revolutionäre Subjekt.
Im Bezug auf dies gilt es nachzuvollziehen das Demonstrationen kaum revolutionäres Potential haben, sondern viel mehr dem Schüren von ‚Hoffnung‘ dienlich sind, eben nicht zu vereinzeln und in eine Depression zu verfallen.
 
„Die Existenz des Kapitalismus ist keine Illusion. Die Trennung seiner Existenz von seiner Konstituierung, mit anderen Worten seine Dauerhaftigkeit ist jedoch eine Illusion“ 14
Deshalb wäre es notwendig eine fortlaufende Kritik der Praxis/Praxen zu entwickeln, um nicht im sich verselbstständigenden, perpetuierenden  „Kampf auf der Straße“  15 – den wir ohnehin nicht (militärisch) gewinnen könnten – zu verharren und uns ‚bequem‘ in der Realität einzurichten.
Durch die („militärische“) Überlegenheit des ‚Gegenspielers‘ kann dieser Kampf kein offener sein, darf das Öffentliche – noch – nicht suchen, sondern muss verborgen stattfinden, dort wo Staat und Kapital keinen Zugriff haben. Oder wie es Tiqqun formulierte: „Der Nebel macht erst die Revolte möglich.“
Wir haben keine Forderungen, nicht weil wir über die ‚Macht‘ nichts zu sagen hätten, sondern weil wir mit den bestehenden Machtkreislauf brechen wollen, wir lassen uns nicht Repräsentieren!
Somit gilt es immer wieder die lokalen Strukturen zu verdichten, das Territorium unlesbar und für jede Autorität undurchsichtig zu machen. Es geht nicht darum es zu besetzen, sondern es zu sein. Unser Ziel muss es deshalb sein die bestehenden Verhältnisse zu deprogrammieren, analysieren, und in folge dessen – neu – rezuprogrammieren.
Nichtsdestotrotz ist es uns (nicht) scheißegal ob ihr am M31, 15M oder sonst wo und wann an irgendwelchen Massenveranstaltungen teilnehmt. Ihr könnt ja ein Buch lesen oder so,
oder erweitert wengistens – Props gehen raus an die Wiener (rewind)- eure politische Praxis um einen Rave;)
 

Und noch einmal was ‚ganz anderes‘:
Das seit 2003 besetzte Haus im Kettenhofweg 130 ist derzeit akut bedroht. In diesem Gebäude hausiert seit dem das Projekt „Institut für vergleichende Irrelevanz(IVI)“, dass versucht immer wieder die Grenzen zwischen Theorie/Praxis/Party ein zureißen.
SOLIDARITÄT!16
 
 
Wir würden uns über vielseitige Diskussionsbeiträge freuen: m31kritikkritik@gmx.de
1. „Was wir uns vorgesetzt hatten, war tatsächlich nicht weniger als die Erkenntnis, warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt.“ (M. Horkheimer/Th. W. Adorno: Dialektik der Aufklärung)

2. Kurz: konkret, 02/2012

3. Zu Bedenken gilt hier dass in der massenkulturellen Demokratie die faschistoiden Tendenzen innerhalb  der Strukturen fortleben bzw. sich entwickeln (können).  Siehe unter anderem Johannes Agnoli, bzw. Kulturindustriethese
→ „So falsch es ist, Kulturindustrie faschistisch zu nennen, so sehr gilt es, die Logik der faschistischen Gesellschaft zu reflektieren: Auch der Nationalsozialismus formierte sich als Kulturindustrie, blieb keineswegs hinter der modernen Massenkultur zurück. Darauf zielt wohl Adornos Verdacht, dass „das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie als potentiell bedrohlicher“ zu betrachten ist „denn das Nachleben faschistischer Tendenzen gegen die Demokratie“.“ (R. Behrens: Kulturindustrie)

4. „Die Zerfallslogik des bürgerlichen Zeitalters und ihre geschichtsphilosophischen Bedingungen, die Adorno und Horkheimer bis in die frühesten Tage menschlicher Gesellschaft zurückverfolgen und eben als Dialektik der Aufklärung entwerfen, werden als Umschlagen von Aufklärung und Mythologie, von Mythos in Aufklärung interpretiert; und in der Gegenwart gerinnt diese Dialektik der Aufklärung als Kulturindustrie.“ (ebd.)

5. Übersetzt:  „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“
6. „Waren werden zu ideologischen Manifestationen dieser Idee des freien Individuums als Konsument.“ (R. Behrens: Kulturindustrie)

7. „Ich wäre so gern ein besserer Mensch. Vielleicht sehe ich dann auch besser aus.
Ich wäre so gern ein besserer Mensch. Vielleicht sieht dann meine Welt auch besser aus
Ich wäre so gern ein besserer Mensch. Ich würde mich bestimmt besser fühlen…
Und wenn es mir besser geht, geht es allen anderen bestimmt auch besser.
Alles andere wäre von allen anderen auch sehr egoistisch.“ (aus: Audio 88 – Ein besserer Mensch)

 8. zBsp. Party; Alkohol; Extremsport; Bücherwurm; Chillen im Park; Kiffen; stundenlanges Fernsehen; Demonstrationen; usw.
Jedoch: „Der Doppelcharakter der Kultur, dessen Balance gleichsam nur augenblicksweise glückte, entspringt im unversöhnten gesellschaftlichen Antagonismus, den Kultur heilen möchte und als bloße Kultur nicht heilen kann. In der Hypostasis des Geistes durch Kultur verklärt Reflexion die gesellschaftlich anbefohlene Trennung von körperlicher und geistiger Arbeit.“ (Th. W. Adorno, Theorie der Halbbildung)

9. Und mag der kulturelle Code sich noch so rebellisch dünken, er kann als Teil des Überbaus, die Basis mit dieser Scheinwiderständigkeit nicht an kratzen. Vgl. dazu: Marx zu Basis & Überbau

10. Natürlich müssen „selbst ausgesuchte“ Bedürfnisse unter den Bedingungen der Sozialisation durch die Gesellschaft gesehen werden. 

11.  Das „Active Denial System“ erzeugt zum Beispiel Strahlungen, die unter der Haut Temperaturen von bis zu 50°C erzeugen; es hat eine Reichweite von 500 Metern.
12. Trotz allem ist anzumerken dass eine Subkultur nicht außerhalb der Kulturindustrie stehen kann und somit auch hier die Warenförmigkeit & Ideologie reproduziert wird.

13.  „Aber der praktische Zweck, der die Befreiung von allem Bornierten einschließt, ist gegen die Mittel, die ihn erreichen wollen, nicht gleichgültig; sonst artet Dialektik in vulgären Jesuitismus aus. Der blödsinnige Parlamentarier von Dorés Karikatur, der sich rühmt: »Meine Herren, ich bin vor allem praktisch«, offenbart sich als Wicht, der über anfallende Aufgaben nicht hinaussieht und sich auch noch etwas darauf einbildet; sein Gestus denunziert den Geist von Praxis selber als Ungeist. Das nicht Bornierte wird von Theorie vertreten. Trotz all ihrer Unfreiheit ist sie im Unfreien Statthalter der Freiheit.“ (Th. W. Adorno: Marginalien zu Theorie und Praxis)

14. Holloway, John: Aufhören den Kapitalismus zu machen

15. demonstrare*lat. – zeigen/aufzeigen – Das Mitlaufen und Sprüche kloppen auf einer Demonstration ist hier für uns nicht in diesem Kontext (Kampf auf der Straße) sondern eben ’nur‘ das Aufzeigen.
16. ivi.copyriot.com oder weloveivi.wordpress.com

 

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Antisexistische Bierdeckel

Da Bierseeligkeit und Kneipenbesuch nicht immer nur zu neuen Freund_innen führt, sondern ebenfalls übergriffige Situationen produzieren oder nach sich ziehen, hält es das Bündnis wir für sinnvoll, das Thema sexueller Übergriffe auch in die Kneipe zu tragen. Bierdeckel meist in Kneipen und Bars als Werbefläche genutzt, können auch ein guter Platz für Inhalte sein – nämlich die sexueller Übergriffe in Kneipen oder auf dem Heimweg sowie die der Auseinandersetzung des Umfeldes mit dem Thema.

Die erste Runde der von Ka Schmitz gezeichntet Bierdeckel war schnell vergriffen, so dass in Absprache mit dem alten Bündnis antisexistisches kneipen und der Zeichner_in eine Neuauflage von 100.000 Bierdeckeln gedruckt wurde, die jetzt – rechtzeitig zur bier- und sonstwie alkoholseeligen Weihnachtszeit – bestellbar ist.

Jeder Bierdeckel kostet 4 Cent. Die Mindestbestellmenge liegt bei 400 Stück. Die Bestellmenge kann in 400-Stück-Schritten von euch variiert werden. Zu den Kosten der Bierdeckel selbst, kommen noch die Versandkosten.

Nachfragen, Bestellungen und Kontakt: antisexistischebierdeckel@yahoo.com

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Die Abwehr des Genießens in der H&M-Werbung und der Hartz IV-Debatte

„Ein glückliches Zeitalter ist deshalb gar nicht möglich, weil die Menschen es nur wünschen wollen, aber nicht haben wollen, und jeder einzelne, wenn ihm gute Tage kommen, förmlich um Unruhe und Elend beten lernt. Das Schicksal der Menschen ist auf glückliche Augenblicke eingerichtet – jedes Leben hat solche –, aber nicht auf glückliche Zeiten.“ (Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, § 471)

Gesellschaftliche Tendenzen bergen für den misstrauischen und erst recht für den paranoiden Charakter den Geruch der Verschwörung, der Manipulation. Die Vermitteltheit dieser Trends mit dem individuellen Unbewussten geht durch diese Wahrnehmung verloren. Die Tendenz, im öffentlichen Raum offensichtlich am Rande des Verhungerns stehende und von Heroinkonsum gezeichnete Menschen in massentaugliche Modewaren zu stecken und in grotesken Verrenkungen zu inszenieren ist mitnichten nur das Werk einzelner sadistischer Modepäpste. Deren Fehlbild vom Menschen ist ein durch kollektiven Druck geformtes, es hätte keine Gewalt ohne das Bedürfnis.

Ein zweites Phänomen: Nach den Urteilen zur Verfassungswidrigkeit der Sozialhilfesätze springt ausgerechnet der Vertreter der liberalen Partei, Westerwelle, in die Bresche und erklärt Sozialhilfeempfänger zu dekadenten, das Leben in vollen Zügen genießenden Menschen, die auf diese Weise einen „Untergang“ wie jenen Roms verursachen könnten. Sein kaum unter Parteikomplizenverdacht stehender Gesinnungsgenosse erklärt wenige Wochen später seine Philosophie zum angemessenen Leben ohne Einkommen: “Kalt duschen ist doch eh viel gesünder. Ein Warmduscher ist noch nie weit gekommen im Leben.”

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Avatar

Ursprüngliche Akkumulation ist ein schmutziges Geschäft. Die Verleugnung über die „von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, schmutz- und bluttriefend[en]“ (Marx, Kapital I, 788) Fundamente kapitalvermittelter bürgerlicher Freiheit machten Marx und Engels zu einem Hauptanliegen in ihren Schriften. Die gewaltsame Verschiebung von Bauern in England wurde als Mordbrennerei zugunsten des europäischen Wollbooms organisiert, den Unwillen der Arbeitslosen domestizierte Edward VI. mit drakonischen Maßnahmen (Marx, Kapital I, 763).

Und so rational und unvermeidlich die effizientere Nutzung der nord- und südamerikanischen Weiten durch die einströmenden, landlosen europäischen Massen war, so pathologisch verlief die rassistisch unterfütterte Landnahme, die ein verhandelbares ökonomisches Konkurrenzverhältnis zwischen Jäger- und Sammlertum und moderner Agrikultur in eine hässliche Serie von durchaus gegenseitigen Massakern und Vernichtungskampagnen verwandelte. In Südamerika dauern diese Indianerkriege bis heute an.

Das Unbehagen über solche Prozesse spürt die bürgerliche Gesellschaft, weil sie ihr Selbstverständnis einer freien und gleichen, durch Konkurrenz stabilisierten Gesellschaft trübt. Sie hatte historisch kein Äquivalent anzubieten, das die Aufgabe des Jäger- und Sammlertums zugunsten der Arbeit in Minen unter Tage oder der Zerschindung von Menschen in Kautschukplantagen attraktiv erscheinen ließe – der Rassismus diente sich als Legitimation an, das Unmenschliche den zu Tieren und Dingen Erklärten antun zu können, weil die technologische Überlegenheit es erlaubte. Das technologisch-kulturelle Experiment „Avatar“ ist Ausdruck und Folge dieses schlechten Gewissens.

Avatar trifft eine im ganzen Manierismus noch deutliche Aussage über die (Un-)Verhandelbarkeit von Interessen in einem assymetrischen Konflikt zwischen einer hochgerüsteten Industrie-Gesellschaft und einer Jäger- und Sammlergesellschaft.

[…]

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Poststrukturalistische Konsultationen – Slackline Theorie

Anwesende: Lilith, Frequenzen und Igittyvette
Szenerie: Ein großer Schreibtisch, davor ein Therapiesessel, auf dem Frequenzen an einer Gliederpuppe rumschraubt.
Heute hat mich Frequenzen besucht. Igittyvette ist im Bett.
Frequenzen: das Begehren ist reinstecken.
sagts und bläst ihren imaginären Phallus auf.
Frequenzen: Dein Vibrator hat gar keinen Ehrenplatz, ….
Frequenzen: Ich frage mich ob man die Slackline theoretisieren kann, eine Typologie? Vielleicht […]

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