Heteronormalisierung in Kalifornien: 18000 „Homo-Ehen“ sollen rückwirkend aufgelöst werden

Schlimm genug, dass die religiös motivierten Gegner_innen der homosexuellen Ehe im Zuge der Wahlnacht Obamas ein Volksbegehren erfolgreich durchsetzen konnten, was die Gleichstellung in Kalifornien künftig verhindert. Nun fordern sie, dass alle bis dahin geschlossenen Ehen für nichtig erklärt werden sollen. Die heteronormative Zurichtung der institutionalisierten Lebensform „Ehe“ soll nach Auffassung der Gegner_innen per Verfassungsänderung zementiert werden und zur rückwirkenden Auflösung der 18000 geschlossenen Bündnisse führen. Das würde unter der Vorannahme der Konstruiertheit von Geschlecht bedeuten, dass der vorgeschlagene Passus „die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau“ dazu führt, dass alle Ehen Kaliforniens aufgelöst werden, weil ja niemensch der Konstruktion des einen Mannes und der einen Frau entspricht und keine Ehe dem Diktum folgen kann. Na sowas. Wär ja mal Gleichstellung.

Aber um bei den bitteren Fakten zu bleiben, ist zu hoffen, dass die laufenden Verfahren, die die Verfassungswidrigkeit des Volksbegehrens behandeln, der konservativ-diskriminierenden Tendenz in Kalifornien ein Ende setzen.

Dranbleiben lohnt sich…