Pressemitteilung des Instituts für vergleichende Irrelevanz vom 06.02.2009
Kein Ende der Irrelevanz – Institut zeigt sich empört über Pressebericht
Überrascht und empört wurde im Institut für vergleichende Irrelevanz (kurz: IvI) der Pressebericht in der Frankfurter Rundschau von diesem Freitag, dem 06.02.2009, aufgenommen. Anstatt mit den entsprechenden Vertreter_innen des Instituts das Gespräch zu suchen kommunizierte die Unileitung zum wiederholten Male ausschließlich mit der Presse. „Trotz unserer zahlreichen Versuche in den letzten Jahren mit der Unileitung in Kontakt zu treten, erfahren wir zentrale Punkte über die Zukunft unseres Hauses wieder nur aus der Zeitung“, so Krista Herns, die Pressesprecherin des Instituts, „und sehen uns mit haltlosen Behauptungen konfrontiert.“ Die Absprachen, von denen Peter Rost, der Bevollmächtigte für die Standortneuordnung der Universität, spricht, seien in dieser Form nie getroffen worden und somit auch nicht haltbar. Das Institut hat gegenüber der Universität immer wieder dargelegt, dass seine kontinuierliche Arbeit langfristig ausgelegt ist und demnach ein schneller Umzug nicht machbar sei. „Wir sind aber jederzeit bereit mit allen Beteiligten über ein langfristiges Nutzungskonzept für den Kettenhofweg 130 oder angemessene Ersatzobjekte für unsere weitere Arbeit zu verhandeln“ so Herns weiter.
Das IvI sieht sich als adäquate Nutzerin des von Ferdinand Kramer entworfenen Gebäudes, das beispielhaft für dessen „demokratische Architektur“ steht. „Nur über unsere Nutzung kann gewährleistet werden, dass zumindest einer der Kramer-Bauten für die Frankfurter Bürger_innen zugänglich ist und bleibt“ begründet Herns die Verbundetheit des Instituts mit dem Gebäude. Dieser Aspekt des Denkmalschutzes scheint aber bei der Universitätsleitung auf taube Ohren zu stoßen, da deren Hauptinteresse im Abriss des Gebäudes liegt. Darüber hinaus stelle das Institut politische Bildungsinhalte und ein breites künstlerisches wie musikalisches Programm der Frankfurter Öffentlichkeit zur Verfügung. „Insbesondere durch die Umstrukturierung und den Umzug der Universität gehen diese Elemente universitären Lebens dem kulturellen Angebot der Stadt immer mehr verloren.“ so Herns abschließend.
Mit freundlichen Grüßen
Das Institut für vergleichende Irrelevanz
Seit seiner Gründung im Dezember 2003 etablierte das Institut, in enger Zusammenarbeit mit bundesweiten und internationalen politischen Organisationen, Studierenden, Kulturschaffenden und Lehrenden ein in dieser Form einzigartiges Projekt, das akademische, politische und kulturelle Arbeit verbindet. Dazu gehören Vorträge international renommierter Wissenschaftler_innen, wie Paolo Virno und Judith Halberstam, die zu Beginn jedes Semesters stattfindende Frankfurter Gegen_Uni, wechselnde Ausstellungen und Konzerte von Bands, die es sonst schwer haben Auftrittsmöglichkeiten zu finden. Dazu nutzen zahlreiche Gruppen die Räumlichkeiten des IvIs um Workshops, Seminare und Kongresse durchzuführen, wie z.B. das Frankfurter Lady-Fest und die Forschungswerkstatt kritische Geographie.