Mythos Ver-männlichung
Liebe Caster,
Es freut uns zu hören, dass Du nicht mal mehr zwei Minuten brauchst um 800 Meter zu laufen. Vielleicht hättest Du jedoch nicht gleich zwei Sekunden schneller als Deine Konkurrentinnen sein müssen, hätte nicht eine Sekunde gereicht? Ihr rückt den Männern (gerade im Laufen doch zusehends auf die Pelle) Das ist bedrohlich für eine Sportwelt, die Leistungen nach Geschlecht beurteilt. Das macht den Organisationen schon Angst, wenn da so ein Wirbelwind wie Du dahergerannt kommt, der partout nicht in die Vorstellung einer weiblichen Läuferin passen will.
Überlegen wir mal, was wäre passiert, wenn Usain Bolt statt einen Rekord nach dem anderen zu laufen, plötzlich langsamer gewesen wäre, ein bißchen breiter um die Hüften und vielleicht sogar ein bißchen Brustansatz. Natürlich man hätte sich über die Ernährungsgewohnheiten oder eine plötzliche Medikamenten (doping?) Umstellung des Läufers gewundert, man hätte leise gelacht über seine „weibliche“ Erscheinung und vielleicht hätte sich der eine oder andere Amerikaner ins Sprinterbein gepinkelt vor Freude (Tyson Gay), aber sicherlich hätte man seine Ver-weiblichung nicht als Bedrohung empfunden.
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