Kritikunfähig

Gestern berichtete der Braune Mob e.V. von einer Plakatkampagne der Grünen im nordrheinwestphälischen Kaarst und stellte fest, dieses Plakat ist Ein Grund, nicht Grün zu wählen. Die Kaarster Grünen hatten zu diesem Zeitpunkt schon auf Kritik reagiert, falls man das so nennen möchte. Im Mädchenblog stellt sv fest, dass die Kaarster Grünen damit nur mangelnde Reflektionsfähigkeit und ihren Glaube an die eigene Unfehlbarkeit zur Schau stellen. Außerdem hat sie ein weiteres Wahlplakat der Kaarster Kampagne entdeckt, in dem extrem unkritisch mit dem Thema Körpernormen umgangenen wird.

Auch die Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland zeigt in ihrer Stellungnahme, dass die Kaarster Grünen in ihrem Rechtfertigungsversuch “weiße Definitionsmacht mit Verweis auf anonyme Stimmen ‘mit Migrationshintergrund’” verteidigen, “anstatt Verantwortung zu übernehmen“. Wer weiß, vielleicht kommt man in Kaarst doch noch zu der Erkenntnis, dass antirassistische Grundsätze nicht immun machen, sondern eine_n immer wieder dazu anregen sollten, für Kritik offen zu sein und das eigene Handeln zu hinterfragen. Das Handelsblatt hat derweil eine kleine Geschichte aus der Frage gemacht, wie diese bescheuerten Wahlplakate eigentlich entstehen: Sex, Lügen und Wahlplakate in der kleinen PR-Agentur am Rande der Stadt.

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Illusionen

»sie finden also nichts an der idee, das mythen für das soziale leben unentbehrlich sind?

warum sollten sie das sein? gewiß, unsere realität hat äußerst unerfreuliche aspekte – zum beispiel die tatsache, daß das leben vollkommen sinnlos ist. aber dem muß man ins auge sehen, weil es die vorraussetzung für das bemühen ist, dem leben einen sinn zu geben. und das können nur menschen füreinander tun. so betrachtet, ist die illusion eines vorgegebenen sinnes schädlich.«
norbert elias, über sich selbst, edition suhrkamp, erste auflage 1990, s.52

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WEDER THEORIE NOCH PRAXIS

“Dieser Text verwendet bei Gattungsbegriffen das grammatische Maskulin. Wir sind uns der Diskussion um die sprachliche Repräsentation anderer geschlechtlicher Identitäten bewusst, vertreten dazu aber keine einheitliche Position.”

Das ist einmal ein Wort und hat uns überzeugt, jetzt auch bei … ums Ganze © mitzumachen. Endlich Schluss mit dem ganzen Gendergequatsche und politisch korrekten Gelaber. Eintracht statt Israel! Da wir bei der Erstellung der … ums Ganze © Broschüre nicht zugegen waren “und dennoch nicht vorhaben, bei diesem Unsinn konstruktiv mitzumachen, werden wir unsere Kritik nicht mildern, um bündnisfähig zu werden oder zu bleiben” und haben uns in einem détournement deshalb die Mühe gemacht, … das Ganze © ein wenig zu überarbeiten und an zentralen Stellen die Argumentation des Textes zu schärfen:

Staat, Weltmarkt und die Herrschaft der falschen Freiheit [sinistra²-remix] (*)

(*) Bislang liegen die ersten beiden von vier Teilen der – von sinistra² entwendeten – überarbeiteten und verbesserten … ums Ganze © Broschüre vor; der dritte und vierte Teil sind in Arbeit. (dazu auch: vorstellung, lea, waiting, overdose, racket, nc, la vache, hype, nc )

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Die neue Broschüre ist da

Seit heute verfügbar: Die neue Frontexbroschüre, herausgegeben von der Informationsstelle Militarisierung und dort auch erhältlich: Frontex – Widersprüche im erweiterten Grenzraum.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen

Einleitung der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen, München
Frontex: Das nachrichtendienstliche Vorfeld
Operative Einsätze an den Außengrenzen
Das Agenturwesen der EU
Die Evaluierungen von Frontex und das Border Package

Frontex im Einsatz

Abschiebeagentur Frontex?
Von Grauzonen und Legalisierungen […]

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Aufwerten

Ikea hat 10 Millionen Euro für das Areal in der Neuen Großen Bergstraße in Hamburg-Altona ausgegeben und will in den nächsten Jahren seine weltweit erste innerstädtische Filiale mit Vollsortiment eröffnen. Der graue Frappant-Klotz weicht einem blauen, und GAL-Politikerin Eva Botzenhardt hofft, “dass jetzt jedem einleuchtet, dass es mit Ikea eine Aufwertung des Stadtteils gibt.”

Vielleicht ist es noch nicht angekommen. “Aufwertung” wird von vielen Hamburger_innen mittlerweile als Problem wahrgenommen. Die Mieten steigen, die Löhne eher nicht, und in Coffee to Go Bechern können die Leute nunmal nicht wohnen. Ich habe noch niemanden getroffen, der sich über diese Entwicklung gefreut hat, und frage mich, was “Aufwertung” in diesem Zusammenhang bedeutet. Die wenigsten werden sich von den Karstadt- und Frappantgebäude in Altonas Altstadt ästhetisch angesprochen fühlen, aber beeinträchtigen sie in der heutigen Situation die Lebensqualität der Bürger_innen?

Was wird passieren, wenn Ikea kommt?
[…]

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Großes Interesse bei Ausstellungseröffnung

Am Sonntag, den 9. August wurde der erste Teil der Dauerausstellung über die Geschichte des ehemaligen Polizeigefängnisses »Klapperfeld« eröffnet. Über hundert Leute kamen am Nachmittag ins Klapperfeld, um sich die Ausstellung über die nationalsozialistische Vergangenheit des ehemaligen Polizeigefängnisses anzusehen.

Es freut uns sehr, dass das Interesse so groß ist, zumal die Resonanz durchweg positiv war. Ganz besonders herzlich möchten wir uns bei allen bedanken, die uns mit Materialien, Kritik, Ratschlägen, Kontakten oder Spenden weitergeholfen haben.

Die Ausstellung ist derzeit immer parallel zu den jeweiligen im Programm angegebenen Öffnungszeiten des »Klapperfeldes« zugänglich. Darüber hinausgehende Öffnungszeiten und Termine für in Planung befindliche Führungen stehen derzeit noch nicht fest, werden aber auf jeden Fall im Internet auf dieser Seite angekündigt.

Eine gesonderte Homepage des Arbeitskreises Geschichte befindet sich im Aufbau, bald werden dort nähere Informationen zur Geschichte des Klapperfelds und der Ausstellung veröffentlicht. Der Flyer »Was ist das hier?« des Arbeitskreises Geschichte gibt einen vorläufigen kurzen Überblick der Knast-Historie. Pünktlich zur Ausstellung ist dieser in zweiter, überarbeiteter Auflage erschienen und kann hier als pdf heruntergeladen werden. Der Arbeitskreis Geschichte der Initiative »Faites votre jeu!« ist bis auf Weiteres über die Adresse der Initiative (faitesvotrejeu [ät] yahoo.com) erreichbar.

Presseberichte zur Eröffnung der Dauerausstellung:

Die Opfer bekommen eine Stimme (NEU!!)
Frankfurter Neue Presse, 11.08.2009

Geschichten der Gefolterten
Frankfurter Rundschau, 10.08.2009

Das Schicksal der Sinti und Roma
Hessischer Rundfunk, 10.08.2009

Radiobeitrag: Wie kann das »Klapperfeld« zum Kulturzentrum werden?
Hessischer Rundfunk (HR2 & HRinfo), 10.08.2009

Ausstellung: Geschichte von ehemaliger Haftanstalt
Frankfurter Neue Presse, 09.08.2009 (Online-Ausgabe)

Gestapo im Klapperfeld
Frankfurter Rundschau, 06.08.2009

Blinder Fleck belichtet (Leitartikel)
Frankfurter Rundschau, 06.08.2009

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Gegen Antisemitismus und Tugendterrorismus, nieder mit der Islamischen Republik

Die Charaktermasken des deutschen Kapitals lassen sich von wochenlangen Massenprotesten und brutalster Repression nicht beirren. Am 13. Juli – genau einem Monat nach Beginn der Revolte im Iran – lud die „Deutsch-iranische Handelskammer e.V.“ in Hamburg bereits wieder zum Seminar „Import- und Exportzertifizierung“ für die reibungslose Geschäftsabwicklung mit der Islamischen Republik. Der „Nah- und MittelOst-Verein […]

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Lathe Cuts

habe ich mich doch letztens an die lathe cuts erinnert die ich rausgebracht habe. error23, da war mal eine 10inch in einer 32 auflage (im jahre 2003), geschnitten wurde das von peter king in neu seeland. peter king betreibt ein kleines unikat schallplattenschneidwerk wo er auf plastik platten musik schneidet. wie auch immer. auf der error23 lathe war eine coverversion der californischen hardcore band victims family und zwar das stück »friends« von ihre ersten lp »voltage & violets«:
[…]

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Das Schicksal der Sinti und Roma

„Frankfurt-Auschwitz“

Hessischer Rundfunk, 10.08.2009

Der künstlerische Teil der Ausstellung zeigt Werke von Bernd Rausch.

Das Frankfurter Gestapo-Gefängnis „Klapperfeld“ als Ausstellungsort: Der Förderverein Roma e.V. zeigt hier ab Dienstag die Ausstellung „Frankfurt-Auschwitz“.

Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war das größte deutsche Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus. Anlässlich des 65. Jahrestages der Liquidation zeigt die Initiative ab Dienstag eine dokumentarisch-künstlerische Ausstellung in den Räumen der ehemaligen Haftanstalt Klapperfeld. „Durch die unterschiedlichen Darstellungsweisen bietet die Ausstellung den Besuchern die Möglichkeit, sich mit der Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti im Nationalsozialismus auf vielseitige Weise auseinanderzusetzen“, heißt es in der Pressemitteilung des Fördervereins.
[…]

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Geschichte der Gefolterten

Initiative „Faites votre jeu“

Frankfurter Rundschau, 10.08.2009 (download pdf)

Von Danijel Majic

Angst und Schrecken ist in die Mauern eingedrungen und noch heute zu spüren. (Bild: Arnold)
Wenn Hans Schwert von seiner Gefangenschaft erzählt, ist seine Stimme nach wie vor klar und fest. Der 102-Jährige berichtet chronologisch geordnet, durchgängig, ohne größere Pausen. Manchmal schweift er kurz vom Thema ab, […]

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