istari

netz

»eine spinne ist nicht nur im hinblick auf ihren körper eine spinne, zu ihr gehoert auch ihr netz. ohne netz wuerde sie verhungern. was ist dann eine spinne ? ist sie ein lebewesen oder ein lebewesen plus fangzeug ? ist sie singulaer oder ist sie nur ein zentrum eines systems, das erst als ganzes lebensfaehig ist ? wir koennen nicht anders, als die spinne im verbund mit dem von ihr produzierten netz zu sehen, als ein lebenssystem, nicht als ein lebewesen. die spinne ist eine organisationsform, mit hilfe eines artefakts, mit hilfe einer art verlaengerter, vernetzter arme ist sie erst sie selbst. netz und spinne gehoeren zusammen.«
otl aicher, analog & digital, ernst & sohn 1991

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wetterdienst

komisch. heute morgen, aufgrund von fehlenden frühstücksgetränk zutaten und dem fehlenden bares, welches nötig war um es zu besorgen, lossgeradelt und gedacht das wird aber ein trister grauer tag. und die strassen waren so leer gefegt. und nur unachtsam oder vielleicht auch extra weggeworfenes und dann liegengebliebendes, erinnerte noch an das belebte treiben in den strassen, das gestern nacht noch zu beobachten war. nun aber plötzlich ist alles in strahlendes licht getaucht und der wind hat sich irgendwie dadurch geändert. weht es im grauen ist das wehen unbarmherzig. weht es im sonnenschein streichlt jede böhe sanft. höchst wahrscheinlich sind die strassen im moment wieder gefült mit treiben, das aber wohl keine verwüstung oder spuren hinterlässt.

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im moment

im moment scheint es wehend zuzugehen draussen. ich erhoffte ein hauch davon mitzukriegen aber drinnen war dies – und das ist besser so – nicht möglich. so wie ein in sich verschobenes glücksspiel das – wie habe ich es einst mal genannt, nun – fluffig geworden ist. für diesen moment jedoch bin ich konkret froh dem wehenden nicht unbedingt mich hinzugeben und nicht wissen wohin es mich treibt. im knopfloch steckt ein kristal von einem augenblick, wodurch sich die jacke im sturm nicht mehr schliessen lässt. die stadt vibriert.

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Musique Concretement

merve 324 „kunst fixierter klänge“ von dem franzosen michel chion ist mir aus dem bücherladenregal in die hände gefallen. das buch ist schon 1991 in frankreich erschienen, aber jetzt erst ins deutsche übersetzt worden. chion geht hier auf den ursprung der musique concrete, welche von pierre schaeffer einst definiert worden ist, zurück und erstellt davon ausgehend ein manifest der kunst der fixierten klänge. im gegensatz zu partituren und aufführungen wird das in raum und zeit sich ereignende klangliche geschehen erst durch die fixierung auf einem tonträger zu einem werk, vergleichbar mit einem gemälde oder einer bildhauerei (rodins figuren sind aus festem stein und auch nicht aus knetgummi).
der „deutsch-französischer streit“ zwischen der musique concrete und der elektroakustik wird hier aufgerollt. chions stellt fest das musique concrete nicht nur arbeiten mit sogenannten „natur“ klängen ist, sondern auch inszinierte klangereignisse – sei es ein stuhlknarzen oder das zupfen an einer gitarre oder ein synthesiser – zur konkreten musik werden durch die fixierung auf einen tonträger und damit zu einem werk das weiter geht als jegliche partitur oder „live“ aufführung derer.
interresant auch jede menge vergleiche und abstecher in den bereich des films. wie verhällt sich der stummfilm gegenüber einer aufführung eines konkreten werkes wo es keine bilder zu gibt?

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zweifel

hatte ja gezweifelt ob der remix gut ankommt, jetzt hab ich aber von zweien von jenen erfahren das sie ihn ganz amüsant fanden. da bis jetzt nur mal so im fluss bemerkt habe das er da liegt wiederhole ich das hier nocheinmal. achja es geht hier doch tatsächlich (faktisch/wirklich, aus Tatsache durch Suffigierung mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -lich.) um werk mit bruchstücken des tocotrnic stückes „zweifel für den zweifel“ die in einem sturm aus repetiven heftigen klangereignissen aus amen breaks und speedcore kick bass synth mit vierfacher distortion bearbeitung sich emntwickelt. die stärke des stückes liegt an seinem ende. hübsche granular drones mit zeitlichen verwischungen.

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Beste Review Bislangen

zu der neuen cd „wir hatten doch noch was vor“ mit classless kulla kam jetzt von eben jenem einegefundene review rein.

meine lieblingsstelle:
»Der Laden ist voll von Männern mit Jutebeuteln und halblanger »Mir ist alles egal«-Frisur, und Frauen mit, nun ja, denselben Outfits. Alle versuchen, interessiert zu gucken und den Kopf ganz »crazy« zu schütteln, um im Anschluß über den Inhalt von Songs wie »das Warensubjekt hat immer recht« zu philosophieren.«

was ist eine halblange »Mir ist alles egal«-Frisur?

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folgend

folgerichtig kann ich nicht sagen „ich bin“ dies oder jenes. kann ich nur sagen ich möchte, unter umstenden, dieses oder jenes sein. aber was ist das jenes oder dieses. ein bild auf das ich mich anpassen will oder male ich das bild selber. stricke ich den pulli den ich vielleicht anziehen werde selber oder ist das gewebe schon in gewisser weise vorgegeben. antworten und fragen füren einen hübschen ringeltanz auf.

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gib dir keine blöße

Gib dir keine Blöße, nachher
verlierst du dein Gesicht.
Auf fertigen Gleisen der andern,
sonst bewegst du dich nicht.

Denn das, das ist so leicht
und so bequem.
Denn das, das ist so leicht
viel zu bequem.

Der geistige Wiederkäuer
braucht keine Idee.
Denn alles was erprobt ist,
das passt ins Klischee.

Denn das, das ist so leicht,
das passt ins Klischee. x2

Warum fragst du die heute
was sie von dir erwarten?
Warum sagst du nicht den Leuten
was du tun wirst?
Denn dann wirst du einsam,
doch vielleicht ist es besser so.
Auf diesem deinen Weg –
fällt dir vielleicht mal was ein.

– und du tust, was du wirklich tun willst.

Spring auf, der Zug der Identität
nimmt Kurs auf neue Stärke,
denn in der grauen Realität,
da fehlr es dir an Härte.

[…]

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