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Radiosendungen im Januar 2010
Auch immer neuen Jahr senden wir selbstverständlich jeden ersten und dritten Montag im Monat für Euch auf FSK, dem Freien Sender Kombinat in Hamburg.
Den Einstieg ins Jahr 2010 geben wir am 4.Jan 2010 um 14:00h mit dem Vortrag “Queer Future desires the Crip. Questioning the debate on the ‚right to dieʼ from the perspective of […]
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[…]
ein film von 2001. ist bereits an jenen feinen orten aufgeführt worden: hamburg kurzfilmfestival, flensburger kurzfilmtage, tampere film festival, antimatter underground festival canada and tv controll bremen. ausserdem sollte er bei einem seminar zum thema abgespielt werden, ist aber aufgrund mürrischer maschinen nicht passiert.
mit subtitles! ( sind aber nur direkt bei youtube anschaltbar oder sind doch zu sehen. )
camera, cut and sound collage by istari lasterfahrer, thanks to j.o.e. for cast and running around in hamburg, j. rohrhuber for his supercollider patch that appears on the camera zoom-analysis and tbc for some feedbacksounds.
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Avatar
Ursprüngliche Akkumulation ist ein schmutziges Geschäft. Die Verleugnung über die „von Kopf bis Zeh, aus allen Poren, schmutz- und bluttriefend[en]“ (Marx, Kapital I, 788) Fundamente kapitalvermittelter bürgerlicher Freiheit machten Marx und Engels zu einem Hauptanliegen in ihren Schriften. Die gewaltsame Verschiebung von Bauern in England wurde als Mordbrennerei zugunsten des europäischen Wollbooms organisiert, den Unwillen der Arbeitslosen domestizierte Edward VI. mit drakonischen Maßnahmen (Marx, Kapital I, 763).
Und so rational und unvermeidlich die effizientere Nutzung der nord- und südamerikanischen Weiten durch die einströmenden, landlosen europäischen Massen war, so pathologisch verlief die rassistisch unterfütterte Landnahme, die ein verhandelbares ökonomisches Konkurrenzverhältnis zwischen Jäger- und Sammlertum und moderner Agrikultur in eine hässliche Serie von durchaus gegenseitigen Massakern und Vernichtungskampagnen verwandelte. In Südamerika dauern diese Indianerkriege bis heute an.
Das Unbehagen über solche Prozesse spürt die bürgerliche Gesellschaft, weil sie ihr Selbstverständnis einer freien und gleichen, durch Konkurrenz stabilisierten Gesellschaft trübt. Sie hatte historisch kein Äquivalent anzubieten, das die Aufgabe des Jäger- und Sammlertums zugunsten der Arbeit in Minen unter Tage oder der Zerschindung von Menschen in Kautschukplantagen attraktiv erscheinen ließe – der Rassismus diente sich als Legitimation an, das Unmenschliche den zu Tieren und Dingen Erklärten antun zu können, weil die technologische Überlegenheit es erlaubte. Das technologisch-kulturelle Experiment „Avatar“ ist Ausdruck und Folge dieses schlechten Gewissens.
Avatar trifft eine im ganzen Manierismus noch deutliche Aussage über die (Un-)Verhandelbarkeit von Interessen in einem assymetrischen Konflikt zwischen einer hochgerüsteten Industrie-Gesellschaft und einer Jäger- und Sammlergesellschaft.
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I never stick around quite long enough to make it
dieser blog hat jetzt einen titel und hier ein altes werk:
ton vom pirate radio broadcast, 2003 – video von einer zugfahrt aufgenommen mit einer webcam, produziert 2005.
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Links vom 21. bis 25. Dezember 2009
Gesamelte Verweise aus der (Vor-)Weihnachtszeit nach dem Klick.
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cool!
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Willhelms Krawatten. Total putzig!
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Über The Wire
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Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit > intellektuelle Fähigkeiten
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cool!
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the internet is for p0rn?Doris Allhutter halt ihre Diss darüber geschrieben.
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dazu muss wohl nichts weiter gesagt werden
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Es gibt zielführendere und dringendere Debatten als die von Schirrmacher geführte über Informationsüberflutung im digitalen Zeitalter: warum über die Freiheit und Offenheit des Internets gesprochen werden muss
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word.
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Interessante Erkenntnisse über Privacyverhalten von unterschiedlichen Nutzer_innen.
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la consommation d‘un bruit résistant
der weihnachtstrack für 2009, also jetzt. die mp3 version kann man hier runterladen.
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Iris Wigger: Die “Schwarze Schmach am Rhein”
Als letzten Podcast in diesem Jahr(zehnt) präsentieren wir euch den Vortrag “Die Schwarze Schmach am Rhein. Rassische Diskriminierung zwischen Geschlecht, Klasse, Nation und Rasse” von Dr. Iris Wigger vom 29. Oktober 2008. Iris Wigger ist Lecturer in Sociology im Department of Social Sciences an der Loughborough University in England. Ihre Monographie “Die Schwarze Schmach am Rhein. Rassische Diskriminierung zwischen Geschlecht, Klasse, Nation und Rasse” ist 2007 im Verlag Westfälisches Dampfboot erschienen.
Download (mp3, 35MB)
Iris Wigger über ihren Vortrag:
In den 1920er Jahren bot der Einsatz französischer Kolonialtruppen im Rahmen der Alliierten Rheinlandbesetzung den Anlass für eine unter dem Titel “Die Schwarze Schmach” von Deutschland ausgehende, internationale Kampagne gegen ihre Stationierung. Mein Vortrag diskutiert die rassistische Logik dieser Kampagne. Er verdeutlicht wie Geschlecht, Rasse, Nation und Klasse als Kategorien sozialer Integration und Ausgrenzung in der gesellschaftlichen 3 Konstruktion ‘Schwarze Schmach’ ineinander greifen und als sich wechselseitig ergänzende Diskriminierungszusammenhänge ein rassistisches Konglomerat bilden. Muster kategorialer Einschließung und Ausschließung werden dabei nicht summativ aneinander gereiht. Geschlecht, Rasse, Nation und Klasse zeigen sich als flexible, einander überlagernde, sich teilweise substituierende Kategorien, wo die ‘Schwarze Schande’ als französischer Angriff auf die deutsche Frau, das deutsche Volk und die weiße Rasse gewertet und mit ihr der Zusammenhalt aller Deutschen und Weißen beschworen wird. Die symbolische Reichweite von Körpern deutscher Frauen erwies sich dabei als ungemein flexibel. Allegorisch aufgeladen, dienten sie Protagonisten der Kampagne als Metapher für eine vermeintlich durch den Versailler Vertrag und die Besatzungsmächte ‘gepeinigte und erniedrigte deutsche Nation’ und eine durch Schändung bedrohte ‘weiße Rasse’. Deutsche Frauen, die sich nicht in die ihnen von den Konstrukteuren ‘Schwarzer Schmach’ zugewiesene Opferrolle fügen wollten, wurden als Schandmal und Verräterinnen beider imaginierter Kollektive – Nation und Rasse – attackiert und sozial ausgegrenzt. Die Kampagne läßt sich als historisch und rassismusanalytisch interessantes Beispiel für die flexible diskursive Verknüpfung und ideologische Überlagerung verschiedener Kategorien sozialer Eingrenzung und Ausgrenzung in der Entwicklung des modernen Rassismus interpretieren.
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