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Vortragseinladung 2013-06-12: Bini Adamczak

Bini Adamczak bzw. – Beziehungsweise. Liebe & Kapital. Mittwoch 12.06.2013, 19:15, Von Melle Park 5 (“Wiwi Bunker”) 0079 Bini Adamczak ist freie Wissenschaftlerin im weiten Berlin und zum zweiten mal zu Gast in unserer Vorlesungsreihe (ihr erster Vortrag “Kritik der polysexuellen Ökonomie” befindet sich in unserem Podcast). Ihre Monographien Kommunismus. Kleine Geschichte wie alles anders […]

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Aufstand der Jungen

Der Aufstand ist das Thema der Zeit. Über kaum ein anderen Begriff wird derzeit ein solch seltsamer Diskurs geführt, wie über den „Aufstand“. Ob im Wendland oder in Stuttgart, der Bürger hat sich zum „Wutbürger“ transformiert und probt den „Aufstand“. Und mit dem ZDF-Streifen „Aufstand der Jungen“¹ hat sich derselbe letztendlich in der Mitte der Gesellschaft eingezeckt. Es hat viel Überwindungswille gebraucht, um den den 90 minütigen Film von Anfang bis Ende auszuhalten. Das Doku-Drama spielt im Jahr 2030, der Sozialstaat ist vollkommen zusammengebrochen, wer seine/ihre Schuldenlast nicht mehr ertragen will/kann, flüchtet in die Illegalität, den s.g. „Höllenberg“ (ehemals Schöneberg). Dort hat sich eine Parallelgesellschaft entwickelt, die sich selbst verwaltet und die – bis auf gelegentlich das SEK – niemand betreten will. Gesellschaft ist eigentlich auch die falsche Bezeichnung für das, was da vom ZDF dargestellt wird. Eher ähnelt das einem Haufen Chaoten, die kein Bock mehr auf den Staat haben und es auf die s. g. „Bonzen“ abgesehen haben. Aber dennoch gibt es wohl auch unter diesen vernünftige Wesen: Unter der Anleitung des Arztes „Vincent Fischer“ ist das „Hoffnungstal“ entstanden; eine Art Staat im Staat, der die alltägliche Versorgung sicher stellt. Der ganze Film ist dann aber doch eher eine Mischung aus Galileo Mystery, RTL-(Nach-)mittagsprogramm und einem Hauch Verschwörungstheorie. „Aber bringt leider wenig mehr als Sarrazin reloaded: Deutschland schafft sich mal wieder ab, diesmal nicht per Kultur-, sondern im guten alten Klassenkampf.“² So fasst die TAZ das ganze eigentlich recht treffend zusammen. Die ganze Geschichte endet dann mit dem bedeutungsvollen Satz: „Die Geschichte zweier Kinder, einer Generation. Sie kann so verlaufen, doch sie muss nicht, wenn jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden.“ Damit trifft das ZDF wohl schon den derzeitigen gesellschaftlichen Konsens, der besagt, dass sich was ändern muss. Doch in welche Richtung? Diese Frage bleibt in Fiktion und Wirklichkeit unbeantwortet.
„Der kommende Aufstand“
Kommt mal ein halbwegs progressiver Vorschlag, wie ihn zuletzt von G. Lötzsch, in ihrem Text „Wege zum Kommunismus“ machte, der natürlich mehr Wahlwerbung als etwas anderes ist. Wird sofort das alte wie immer noch neue Schreckgespenst Kommunismus heraufbeschworen. Doch dieser ist ja nicht der einzige Text dieser Art, der derzeit für Diskussionsstoff sorgt. „Der kommende Aufstand“³ erhielt ein weitaus größeres Medienecho als Lötzsch’s Text.
Das erstaunliche dabei ist: z.B. die TAZ wirft dem Text „nicht gerade hohe Theorie“4 und andocken an rechtsradikale Zivilisationskritik vor, wobei „Der kommende Aufstand“ in den Feuilletons, der eher konservativen Blätter, auf eine den Verhältnissen entsprechend positive Resonanz stößt. Obwohl die Verfasser hier sogar noch ein paar Schritte weiter als Lötzsch gehen. Sie erteilen der parlamentarischen Politik eine klare Absage. Vielmehr fordern sie autonom zu werden, „was auch heißen könnte: lernen, auf der Straße zu kämpfen, leerstehende Häuser zu besetzen, nicht zu arbeiten, sich wie verrückt zu lieben und im Supermarkt zu klauen.“³
Aufstand
Der Aufstand muss also Alltag und selbst gemacht werden! Ob in der Schule oder Uni, im Job, oder mit Freunden, sollten wir über die bisherigen Handlungsweisen nachdenken und uns Fragen: „Will das wirklich Ich, wie Ich jetzt Handel?!“ Denn bei genauerem hinsehen sind das gar nicht wir die unsere Handlungen bestimmen, sondern Normen, die uns von außen aufgedrängt werden und uns zu Handlungen bringen, die wir eigentlich niemals so vollzogen hätten. Also lasst uns darüber nachdenken und unseren eigenen Weg in eine andere Gesellschaft finden/ wegwerfen und gehen.
1: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1227348/2030—Aufstand-der-Jungen
2: http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/deutsche-endzeitstimmung/
3: http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=38403
http://pdfcast.org/pdf/der-kommende-aufstand
4: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/ressort=tz&dig=2010/11/27/a0324&cHash=0260a2f2d2

 

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Ein aus der Zeit gerissenes Ultimatum an Israel

Obama ist Israels letzte Chance auf Frieden„. Das titelt „Die Zeit“ mit Volker Perthes am 8.8.2010 in der Onlineausgabe. Die arabischen Staaten oder die Palästinenser können anscheinend mit einem Kriegszustand recht gut leben, für sie werden keine Chancen auf Frieden vergeben. Soviel Platitüde kann man also in einem Titel unterbringen. Was erfährt man nun aus der Zeit über den für alle Welt so wichtigen Friedensprozess zwischen Israel und den palästinensischen Autonomiebehörden?

„Tatsächlich verfolgt die Netanjahu-Regierung eine kurzsichtige Politik, wenn sie das kurzfristige Interesse, an Territorium und Siedlungen festzuhalten, über das langfristige Interesse Israels an einem fairen, auch für die andere Seite akzeptablen Frieden mit den Palästinensern stellt. Darüber schwindet die Chance für einen solchen Frieden. Vieles spricht dafür, dass eine Zweistaatenlösung entweder unter der Ägide von US-Präsident Obama zustande kommt – oder gar nicht. Das hat mit drei Entwicklungen zu tun: mit den Fakten, die auf dem Gebiet der Infrastruktur geschaffen werden, mit demografischen Veränderungen und mit politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen bei den Palästinensern.“

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Die Abwehr des Genießens in der H&M-Werbung und der Hartz IV-Debatte

„Ein glückliches Zeitalter ist deshalb gar nicht möglich, weil die Menschen es nur wünschen wollen, aber nicht haben wollen, und jeder einzelne, wenn ihm gute Tage kommen, förmlich um Unruhe und Elend beten lernt. Das Schicksal der Menschen ist auf glückliche Augenblicke eingerichtet – jedes Leben hat solche –, aber nicht auf glückliche Zeiten.“ (Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches, § 471)

Gesellschaftliche Tendenzen bergen für den misstrauischen und erst recht für den paranoiden Charakter den Geruch der Verschwörung, der Manipulation. Die Vermitteltheit dieser Trends mit dem individuellen Unbewussten geht durch diese Wahrnehmung verloren. Die Tendenz, im öffentlichen Raum offensichtlich am Rande des Verhungerns stehende und von Heroinkonsum gezeichnete Menschen in massentaugliche Modewaren zu stecken und in grotesken Verrenkungen zu inszenieren ist mitnichten nur das Werk einzelner sadistischer Modepäpste. Deren Fehlbild vom Menschen ist ein durch kollektiven Druck geformtes, es hätte keine Gewalt ohne das Bedürfnis.

Ein zweites Phänomen: Nach den Urteilen zur Verfassungswidrigkeit der Sozialhilfesätze springt ausgerechnet der Vertreter der liberalen Partei, Westerwelle, in die Bresche und erklärt Sozialhilfeempfänger zu dekadenten, das Leben in vollen Zügen genießenden Menschen, die auf diese Weise einen „Untergang“ wie jenen Roms verursachen könnten. Sein kaum unter Parteikomplizenverdacht stehender Gesinnungsgenosse erklärt wenige Wochen später seine Philosophie zum angemessenen Leben ohne Einkommen: “Kalt duschen ist doch eh viel gesünder. Ein Warmduscher ist noch nie weit gekommen im Leben.”

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Installation: Die Autorität der Couch

leg dich auf die couch // fragmente // spiegelbilder // zitate // was siehst du // bist du ein ganzes? // ein mobile deiner selbst? // konfrontationen //

Eine Couch, zerbrochene Spiegel, ein Mobile – die Besucherin legt sich auf die Couch: Slavoj Zizek, Jacques Lacan, Jessica Benjamin, Luce Irigaray, Sigmund Freud, Julia Kristeva, Gilles Deleuze, Michel Foucault und Judith Butler. Zitate begleiten den Zuhörer in das Unbewusste. Am Horizont spuken die Gespenster der Binarität: Polymorphe Perversionen, transzendente Wesen und der ewig lesbische Phallus konkurrieren um die Aufmerksamkeit des Zuhörers. Melancholisch verabschiedet sich die Besucherin.
Installation // Julia Jäckel // Zara Pfeiffer

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Podcast: Bini Adamczak – Kritik der polysexuellen Ökonomie

Zur zweiten Ausgabe unseres Podcasts präsentieren wir euch einen Votrag vom 23. April 2008. Bini Adamczak ist Autorin von “Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird” und “Gestern Morgen. Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft” und spricht im Vortrag über die “Kritik der polysexuellen Ökonomie” (direkt Download).
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inhaltsverzeichnis des remixes klingt spannend

Alfred Schobert

Analysen und Essays

Extreme Rechte – Geschichtspolitik – Poststrukturalismus.

ISBN-13: 978-3-89771-750-3
Ausstattung: br., 440 Seiten
Preis: 29.80 Euro
Herausgegeben von Martin Dietzsch, Siegfried Jäger, Moshe Zuckermann.

Edition DISS Bd. 21

Alfred Schobert (* 1963, † 2006) gehörte zu den wichtigsten Experten zum Thema extreme Rechte in Deutschland und Frankreich. Er verstand es wie kaum ein anderer, seine Interventionen auf einem wissenschaftlichen Fundament zu entwickeln. Als Schüler des französischen Philosophen Jacques Derrida arbeitete er an der Schnittstelle von Ideologiekritik und Poststrukturalismus.

Seine Arbeiten richteten sich nicht nur an ein wissenschaftliches Fachpublikum. Sie lieferten immer auch wichtige Impulse für eine effektive Arbeit gegen Rechts und für den Kampf für eine gerechte Gesellschaft.

Alfred Schobert war langjähriger Mitarbeiter im Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Von seinen etwa 500 Artikeln, Aufsätzen und Vorträgen wurden für diesen Band 30 Texte zur extremen Rechten, zur Geschichtspolitik und zum Poststrukturalismus ausgewählt.

Inhalt
Einleitung der Herausgeber

Teil I
Extreme Rechte

Kulturrevolution, völkisch und (neo)nationalistisch.
Aus der Diskursgeschichte eines vormals verpönten Signifikanten

Wurzeln finden, Reich erneuern, »Ami go home!«.
Die Europa-Vorstellung Alain de Benoists

Netze, Viren, Ströme – Wurzeln und das Reich oder:
Wie Alain de Benoist mit Carl Schmitt der »Dampfwalze der Globalisierung« trotzen will

Diskurspiraterie oder Wie Alain de Benoist mit Costanzo Preve Marx vom Marxismus befreit

In der Mühle der binären Reduktion.
Arundhati Roys Rede in Mumbai im Krieg der Medien

Der Feind unterm Regenschirm

»Erwähnt man die Juden?«

»Nothing to worry about”?

auf rechts gehen?

Verwurzelung in Wattenscheid

Kreuz, Totenkopf und Gruft.
Dark Wave und »Neue Rechte«

Exportartikel Evola

Arthur Trebitsch – Wirklichkeit und Wahn

Zum Judenbild der konterrevolutionären Rechten und der intransigenten Katholiken in Frankreich

Streifzug durch die französische rechte Publizistik

Teil II
Geschichtspolitik

Walsers Wunschgeschichte der Nation

Endlich ganz normal.
Auschwitz und Krieg »sittlich begraben« oder »Lust an der Demokratie« in der »Berliner Republik«

»Holocaust-Industrie« – Kulturkritik oder Koschermachen einer neonazistischen Propagandaformel?

Geschichtsrevisionismus à la carte.
Mit Nolte und Zitelmann gegen »Westextremismus«

Eliten-Antisemitismus in Nazi-Kontinuität.
Martin Hohmanns Neuhofer Rede im Kontext

Mit Schiller am Hindukusch

Teil III
Poststrukturalismus

Eine Stimme von anderswo.
»Das Messianische« und die Politik im Werk Jacques Derridas

Die Schrift gegen den Tod.
Zu Derridas Kritik der Todesstrafe und der Dekonstruktion der Souveränität – mit einem Rückblick auf seine Benjamin-Lektüre

Der Reader.
Jacques Derrida erhielt den Adorno-Preis der Stadt Frankfurt

Still supporting revolution

Derridas Gespenster

Foucaults Werkzeugkiste

Besprechungen

Mitte und Normalität.
Zur Gleichzeitigkeit von moderner Kollektivsymbolik und traditioneller institutionalistischer Symbolik

Wie wir normalisiert werden

Quellennachweis
Über die Herausgeber
Personenverzeichnis

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